Das können Sie tun, wenn Kriminelle Ihren Online-Shop kopieren
Fake-Shops bieten im Internet Markenprodukte zu Spottpreisen an. Kriminelle bauen dabei die echten Webseiten einfach nach, sodass die Fälschung auf den ersten Blick oft gar nicht ersichtlich ist. Wir zeigen Ihnen, was Sie tun können, wenn Ihr Online-Shop betroffen ist und wie Sie Ihre Kund:innen schützen können.
Was sind Fake-Shops?
Fake-Shops kopieren oft das Design echter Online-Shops und bieten Markenprodukte zu stark reduzierten Preisen an. Bezahlt wird entweder vorab, per Kreditkarte, PayPal oder Klarna. Falls etwas geliefert wird, entspricht es nicht dem beworbenen Produkt. Nur in seltenen Fällen erhalten Geschädigte ihr Geld zurück.
Hier finden Sie Tipps, wie man sich vor Fake-Shops schützt.
Wie landen Konsument:innen in Fake-Shops?
Konsument:innen suchen im Internet bewusst nach Markenschnäppchen. Die Fake-Shops sind durch gut gewählte Internetadressen oder bezahlte Werbeanzeigen schnell auffindbar. Wer nach bestimmten Produkten sucht, bekommt dadurch in manchen Fällen einen betrügerischen Shop als erstes Suchergebnis angezeigt. Auch in den Google-Shopping-Anzeigen stoßen wir immer wieder auf Fake-Shops.
Plausible Internetadressen
In der Regel sind Fake-Shops unter anderem an der unpassenden Internetadresse erkennbar. In vielen Fällen kaufen Kriminelle aber Domains, die den Markennamen beinhalten. Die echte Domain lautet beispielsweise www.lasportiva.com. Für die Fake-Shops werden Domains mit Zusätzen wie „osterreich“, „austria“ oder „outlet“ gekauft, wie www.lasportivaosterreich.at oder www.lasportivaitstore-outlet.com. Kund:innen werden dadurch bewusst getäuscht, denn sie gehen davon aus, in einem Outlet oder auf einer eigenen Webseite für Österreich einzukaufen.
Suchen Sie im Internet regelmäßig nach Ihrer Marke, nach Produkten oder Ihrem Impressum, um schnell auf Betrug reagieren zu können. Sie können dafür auch einen Google-Alert einrichten, so erhalten Sie die Suchergebnisse automatisiert in Ihr Postfach.
Außerdem empfehlen wir Ihnen ein Domain-Monitoring, um Domain-Registrierungen mit Ihrem Unternehmensnamen früh genug zu entdecken. Fragen Sie nach Möglichkeiten bei Ihrem Hosting-Provider nach.
Ihr Online-Shop wird gefälscht? Das können Sie tun
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Melden Sie Fake-Shops an die Watchlist Internet. Wir führen eine Liste betrügerischer Online-Shops.
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Kontaktieren Sie die Domainvergabestelle und bitten Sie um Löschung. In Österreich ist es nic.at, in Deutschland denic.de.
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Führen Sie eine Whois-Suche durch, um den Host der Website herauszufinden. Kontakten Sie den Host, erklären Sie, dass der Shop gegen geltende Gesetze verstößt und fordern Sie die Sperre der Domain.
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Warnen Sie Kund:innen vor Fake-Shops, wenn Sie Kenntnis über die Domains haben. Viele Shops warnen mit Pop-Ups auf der Webseite oder haben eine eigene Liste mit den betrügerischen Domains. Wenn Sie Fake-Shops auflisten, zeigen Sie Ihren Kund:innen, dass Sie sich davon distanzieren und damit nichts zu tun haben.
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Melden Sie betrügerische Webseiten als Urheberrechtsverletzung an Google. Auch eine Unterlassungsaufforderung kann eine Möglichkeit sein, um gegen Fake-Shops vorzugehen. Wenden Sie sich an Expert:innen, wenn Sie Hilfe benötigen. Der Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie kann eine erste Anlaufstelle sein.
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Suchen Sie in der Meta Werbebibliothek aktiv nach betrügerischen Angeboten Ihrer Marke. Meist finden Sie unzählige Domains, indem Sie nur den Markennamen eingeben. Melden Sie die betrügerische Werbeschaltungen an Meta.
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Kaufen Sie relevante Domains, sodass Sie nicht für betrügerische Zwecke missbraucht werden können.
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Empfehlen Sie Ihren Kund:innen den Fake-Shop Detector, ein kostenloses Browser Plugin, das automatisiert vor betrügerischen Angeboten warnt.