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online seit 21.11.2022

Gefälschtes SMS von Netflix droht mit Kontosperrung

Aktuell macht ein Netflix-SMS die Runde. Darin steht, dass Sie eine Rechnung nicht bezahlt haben. Daher droht man Ihnen mit einer Kontosperrung. Im SMS befindet sich auch ein Link. Klicken Sie nicht auf den Link, Kriminelle stehlen Ihre Netflix-Zugangsdaten. Des Weiteren greifen sie Kreditkartendaten ab und versuchen damit, Apple Pay auf einem fremden Gerät zu aktivieren.

Wohin führt der Link?

Netflix: Bitte begleichen Sie Ihre ausstehende Rechnung oder sehen Sie sich der Kontosperrung gegenüber: https://sicher-netflix.info

Mit dieser Nachricht versuchen Kriminelle Sie zu einer gefälschten Netflix-Login-Seite zu locken. Wenn Sie auf den Link klicken und anschließend Ihre Benutzerdaten eingeben, landen diese Daten direkt bei den Kriminellen. Dass es sich um eine sogenannte Phishing-Seite handelt, erkennen Sie an der Internetadresse. Die echte Adresse von Netflix lautet „www.netflix.com/at/login“ und nicht „sicher.duckdns.org“ oder „sicher-netflix.info“.

Kriminelle stehlen Kreditkartendaten und persönliche Informationen

Wenn Sie sich bei der gefälschten Login-Seite einloggen, poppt ein Hinweis auf, dass eine Zahlung von August ausständig ist. Sie haben 24 Stunden Zeit, um Ihre Zahlungsinformationen zu überprüfen, ansonsten wird Ihr Konto gesperrt.

Sie werden nun aufgefordert, persönliche Daten wie Name, Geburtsdatum, Telefonnummer und Adresse anzugeben. Als nächstes müssen Sie Ihre Bankdaten preisgeben.

Betrug geht weiter: Kreditkarte wird für Apple Pay hinterlegt

Wenn Sie Ihre Kreditkartendaten eingetippt haben, versuchen die Kriminellen Ihre Kreditkarte im Hintergrund auf einem fremden Smartphone für Apple Pay zu aktivieren. Dafür benötigen sie von Ihnen, je nach Kreditkartenanbieter, oftmals eine zusätzliche Freigabe. Sie erhalten daher zeitgleich eine Nachricht von Ihrer Bank bzw. dem Kreditkartenunternehmen mit einem Code. Dieser sollte auf der Website eingegeben werden.

Wie Sie im Screenshot oben sehen, erklären Ihnen die Kriminellen, dass die Verknüpfung mit Apple Pay zur Sicherung Ihrer Zahlungen durchgeführt wird. In Wahrheit richten die Kriminellen mit Ihren Daten auf einem fremden Gerät Apple Pay ein, um damit überall bezahlen zu können.

In vielen Fällen wird der Code zur Freischaltung von Apple Pay auch erst einige Tage später erfragt. Kriminelle rufen Sie dafür an und geben sich als Bank aus. Unter einem erfundenen Vorwand bitten sie Sie, eine Aktion freizugeben oder einen Code durchzugeben, der Sie während des Gesprächs erreicht. Die Person am Telefon ist sehr hartnäckig, Sie werden meist stark unter Druck gesetzt.

Das können Sie tun

Netflix-Daten bekanntgegeben?

  • Ändern Sie umgehend Ihr Netflix-Passwort.

  • Sollte das nicht mehr möglich sein, kontaktieren Sie Netflix. Erklären Sie, dass Kriminelle Ihre Zugangsdaten gestohlen haben und Sie sich nicht mehr einloggen können.

  • Hier finden Sie Tipps von Netflix zum weiteren Vorgehen.

Kreditkartendaten und persönliche Informationen bekanntgegeben?

  • Kontaktieren Sie Ihren Kreditkartenanbieter. Möglicherweise müssen Sie Ihre Karte sperren.

  • Nehmen Sie sich vor betrügerischen Anrufen in Acht. Kriminelle geben sich möglicherweise als Bank aus und fordern die Freigabe von Zahlungen. Denken Sie daran: Bankmitarbeiter:innen erfragen niemals telefonisch persönliche Daten wie TAN-Codes oder fordern die Freigabe von Zahlungen.

Wurde Ihre Kreditkarte missbräuchlich für Apple Pay aktiviert?

  • Kontaktieren Sie umgehend Ihren Kreditkartenanbieter und lassen Sie Ihre Karte sperren.

  • Oftmals merken Betroffene erst sehr spät, dass Ihre Kreditkarte bei einem fremden Gerät hinterlegt wurde. Die Betrüger:innen haben dann oftmals schon hohe Beträge bezahlt. Da Sie die Hinterlegung der Kreditkarte auf dem Gerät der Kriminellen freigegeben haben, muss das Geld nicht vom Kreditkartenanbieter zurückerstattet werden. Vielleicht können Sie sich aber auf eine Kulanzlösung einigen.

  • Hier finden Sie Sicherheitsinformationen zu Apple Pay.

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