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online seit 15.05.2020

Erpressungsmails mit echtem Passwort im Umlauf

In letzter Zeit häufen sich Beschwerden von Internet-NutzerInnen zu Erpressungsmails. Die Erpresser geben dabei an, ein Masturbationsvideo von den Betroffenen zu besitzen und fordern dazu auf einen bestimmten Betrag in Form von Bitcoins zu bezahlen. Die AdressatInnen sind von dieser Masche besonders verunsichert, da die Hacker ein echtes Passwort als scheinbaren Beweis kennen. Doch es besteht kein Grund zur Sorge. Die Erpresser haben weder ihren Computer gehackt, noch belastendes Material von Ihnen.

Derzeit ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Sie eine Erpressungsmail bekommen haben oder noch bekommen. Denn Kriminelle versenden Sie gerade massenhaft und willkürlich an zahlreiche E-Mailadressen. Besonders perfide und verunsichernd daran ist, dass die ErpresserInnen ein aktuelles oder altes Passwort der AdressatInnen kennen.

Inhalt der Erpressungsmail

In den Erpressungsmails heißt es, dass der Computer der AdressatInnen mit Schadsoftware befallen sei. Dadurch konnten die ErpresserInnen angeblich mitverfolgen, dass pornographische Webseiten besucht wurden und ein Masturbationsvideo aufnehmen. Sie fordern die Betroffenen auf, einen bestimmten Betrag in Bitcoins zu zahlen. In den an uns gemeldeten Mails reicht dieser Betrag von 1.900 bis 3.500 Euro. Um besonders bedrohlich zu wirken, geben die Kriminellen zudem an, dass sie das Videomaterial an FreundInnen, Verwandten, KollegInnen oder Vorgesetzten schicken werden, sollte nach einem Beweis des Videomaterials verlangt werden.

Der Wortlaut dieser E-Mails wird immer wieder leicht verändert, indem einige Wörter und Formulierungen ausgetauscht werden. Hier ist eine Variante einer Erpressungsmail:

I know, xxxxxxxxx, is your password.

I need your total attention for the next Twenty-four hours, or I may make sure you that you live out of guilt for the rest of your life span.

Hey, you don’t know me personally. However I know all the things about you. All of your fb contact list, smartphones contacts and all the online activity on your computer from previous 164 days.

Consisting, of, your self pleasure video, which brings me to the primary reason why I am writing this e-mail to you.

Well the last time you went to the adult porn online sites, my malware was triggered in your computer which ended up recording a beautiful video footage of your self pleasure act simply by activating your web cam. (you got exceptionally strange preference btw haha).

I own the full recording. In the case you think I’m playing around, simply reply proof and I will be forwarding the particular recording randomly to 8 people you know.

It may be your friend, co workers, boss, parents (I don’t know! My software program will randomly pick the contacts).

Would you be capable to look into anyone’s eyes again after it? I doubt it …

However, it does not need to be that way.

I would like to make you a 1 time, no negotiable offer.

Buy $ 2000 in bitcoin and send it to the down below address:

XXXXXXXXXXXXXXXXX [case SENSITIVE, copy & paste it, and remove ** from it]

(If you do not know how, look online how to buy bitcoin. Do not waste precious time)

If you send this particular “donation” (let’s call this that?). Immediately after that, I will go away for good and never ever contact you again. I will get rid of everything I have in relation to you. You may very well carry on living your normal day to day life with no stress.

You’ve got 1 day in order to do so. Your time will begin as quickly you go through this email. I have got an one of a kind program code that will inform me as soon as you go through this mail therefore don’t try to act smart.

Woher haben die Kriminellen Ihr Passwort?

Im ersten Satz dieses Mails finden Sie ein Passwort, dass sie tatsächlich nutzen oder in der Vergangenheit genutzt haben. Damit wollen die ErpresserInnen besonders glaubwürdig klingen und ihre Opfer verunsichern. Trotzdem sollten Sie die Drohung nicht ernst nehmen. Dass Cyberkriminelle an Nutzerdaten wie Passwörter kommen, ist nichts Ungewöhnliches. Datenbanken von Webseiten sind oftmals nicht sicher und Passwörter werden unverschlüsselt oder mit alter Verschlüsselung gespeichert. Dadurch kommt es immer wieder zu Datenlecks, die Kriminelle nutzen. Sie kommen so auch an die E-Mail-Adressen, an die sie dann willkürlich Mails verschicken.

Wie können Sie betrügerische E-Mails erkennen?

Bei den Erpressungsmails handelt es sich, um eine billige Betrugsmasche. Die Kriminellen wollen Sie einschüchtern und zu einer Überweisung drängen. Tatsächlich ist alles frei erfunden. Damit Sie in Zukunft ähnliche betrügerische E-Mails erkennen können, haben wir ein paar Tipps für Sie:

  • Fehlende Anrede: Bei dieser Erpressungsmail gibt es gar keine Form der Anrede, oft wird auch nur die E-Mail-Adresse als Anrede genutzt. Der Grund dafür ist, dass die E-Mail automatisiert an tausende Adressen geht.
  • Falsche Anschuldigungen: Überlegen Sie, was die Kriminellen meinen könnten und ob es überhaupt ein solches Videomaterial geben kann. Vielleicht verfügen Sie auch über gar keine Webcam? Die Anschuldigungen können dann gar nicht wahr sein.
  • Fehlender Beweis: Selbst, wenn theretisch die Möglichkeit bestehen würde, dass es ein solches Videomaterial gibt, ist das sehr unwahrscheinlich. Bei einer richtigen Erpressung würden die Kriminellen das Material gleich mitsenden!

Beratung & Hilfe

Für konkrete Beratungsanfragen wenden Sie sich bitte an die entsprechenden Stellen, die wir auf der Seite Beratung & Hilfe für Sie aufgelistet haben.

(Die Watchlist Internet bedankt sich bei zahlreichen Leser/innen für die Meldung der betrügerischen Erpressungs-E-Mail.)

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