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online seit 05.09.2022

Was tun, wenn mein Gerät mit Schadsoftware infiziert wurde?

Schadsoftware (auch Malware) kann viele Formen annehmen und mit unterschiedlichen Bedrohungen für Sie und Ihr Gerät einhergehen. Schäden, die dabei entstehen können, bewegen sich vom Datendiebstahl, über das Zuspammen mit Werbung bis hin zu Lösegeldforderungen. Wie Sie erkennen, ob Ihr Gerät mit Schadsoftware infiziert wurde und was Sie tun können, um den Schaden zu minimieren, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

Unterschiedliche Typen von Schadsoftware (er)kennen

Um die Schäden, die infizierte Programme anrichten, möglichst gering zu halten, müssen Sie in einem ersten Schritt überhaupt erkennen, dass es sich um Schadsoftware handelt. Dafür sollten Sie wissen, welche Malware es gibt und welche Bedrohung von ihnen ausgeht:

  • Adware: Poppen beim Surfen im Internet plötzlich ständig neue Fenster auf, die Ihnen unerwünschte Werbung anzeigen, ist Ihr Gerät wohl mit Adware infiziert. Im Vergleich zu anderer Schadsoftware ist Adware relativ harmlos. Meist werden dennoch Daten von Ihnen aufgezeichnet, um die Werbung an Ihre Bedürfnisse anzupassen.

  • Botnetze: Ist Ihr Computer oder Laptop infiziert, kann dieser genutzt werden, um ein Botnetz aufzubauen. Sie selbst bemerken die Schadsoftware gar nicht. Kriminelle können damit aber beispielsweise Webseiten lahmlegen (DDos-Angriffe) oder Spam- oder Phishing-Mails versenden.

  • Keylogger: Bei einem Keylogger handelt es sich um eine Hard- oder Software, die Ihre Eingaben auf der Tastatur aufzeichnet. Das kann praktisch sein, wird aber auch von Kriminellen eingesetzt. Diese können so alles abgreifen, was Sie auf Ihrer Tastatur eingeben – von Kreditkartendaten bis hin zu Passwörtern.

  • Ransomware: Bei einem Ransomware-Angriff werden Ihre Daten oder Ihr System von der schädlichen Software gesperrt oder verschlüsselt. Für die Freigabe verlangen die Kriminellen Lösegeld (englisch: ransom). Da nicht sicher ist, ob Sie nach einer Bezahlung auch tatsächliche Ihre Daten wieder erhalten, sollten Sie nicht auf die Forderungen eingehen!

  • Scareware: Das englische Wort „scare“ bedeutet „verängstigen“ und genau damit arbeitet Scareware. Mit falschen Virenwarnungen sollen Sie getäuscht und in Angst versetzt werden, um ein vermeintliches Antivirenprogramm herunterzuladen. Doch erst durch das Herunterladen dieses angeblichen Sicherheitsprogramms, laden Sie Schadsoftware auf Ihr Gerät.  

  • Spyware: Diese Art der Schadsoftware ist für die Betroffenen schwer zu erkennen. Im Hintergrund zeichnet Spyware Ihr Surf- und Nutzungsverhalten auf, um die Daten anschließend kommerziell zu verwerten und sie an Dritte weiterzugeben.

  • Trojaner: In eigentlich seriös wirkenden Programmen ist ein schädlicher Code oder ein schädliches Skript versteckt. In diesem Fall installieren Sie also selbst die Schadsoftware.

  • Viren und Würmer: Die Gemeinsamkeit von Viren und Würmern ist, dass Sie sich rasch verbreiten. Oftmals werden Viren und Würmer mit anderen Schadsoftware-Arten (bspw. mit Adware, Spyware oder Ransomware) verknüpft. Während ein Virus einen „Wirt“ braucht, kann ein Wurm sich selbstständig – also ohne menschliches Zutun – kopieren. Viren können sich hingegen erst dann verbreiten, wenn Sie ein infiziertes Programm ausführen und den Virus so aktivieren.

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Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Gerät mit Schadsoftware infiziert ist und ungewöhnliches Verhalten bemerken (bspw. werden in Ihrem Namen E-Mails versendet), untersuchen Sie Ihr Gerät mit einem Virenschutzprogramm.

Schadsoftware am Laptop oder PC entfernen

Ist eines Ihrer Geräte von Schadsoftware betroffen, sollten Sie nicht in Panik ausbrechen. Folgen Sie dieser Schritt-für-Schritt Anleitung:

  • Beenden Sie Ihre Arbeit und schalten Sie Ihren Computer aus.

  • Die Entfernung von Schadsoftware ist anspruchsvoll. Wenn Sie sich nicht sicher fühlen, sollten Sie sich daher Unterstützung holen. Das macht auch Sinn, um einen zweiten (nicht infizierten) Computer zur Verfügung zu haben.

  • Am einfachsten funktioniert die Entfernung mit einer sogenannten Rescue-Lösung. Anbieter:innen von Antivirus-Software stellen Ihnen diese meist kostenlos zum Download zur Verfügung. Am Ende dieser Schritt-für-Schritt Anleitung verlinken wir unterschiedliche Rescue-Lösungen. Laden Sie die dort bereitgestellte Datei auf einem anderen (nicht infizierten) Gerät herunter und speichern Sie diese entweder auf einer selbstgebrannten CD oder auf einem USB-Stick.

  • Legen Sie die CD in das infizierte Gerät ein oder stecken Sie den USB-Stick an, schalten Sie das Gerät wieder ein und öffnen Sie das BIOS-Setup. Je nach Gerät, müssen Sie während der Computer hochfährt, unterschiedliche Tasten drücken, um in dieses Setup zu kommen. Häufig werden Entf, Esc, F1, F2, F10 oder F12 genutzt. Beim Hochfahren des Geräts wird Ihnen meist angezeigt, welche Taste Sie drücken müssen.

  • Sind Sie im BIOS-Setup, wählen Sie den Menüpunkt BOOT und wählen Sie dort als erste Position das CD-Laufwerk oder den USB-Port. Wählen Sie „Exit and Save“, anschließend wird das Betriebssystem von der Rescue-Lösung geladen.

  • Nun können Sie das Gerät mit der Scan-Funktion der Rescue-Lösungen überprüfen.

  • Wurde eine Schadsoftware gefunden, sollten Sie nun eine Möglichkeit erhalten, um diese zu entfernen.

  • Scannen Sie anschließend Ihr Gerät erneut, um wirklich sicher zu gehen, dass die Schadsoftware entfernt wurde.

  • Zum Schluss sollten Sie noch überprüfen, ob Daten oder Programme gelöscht oder verschlüsselt wurden. Ist dies der Fall, greifen Sie auf Ihre Sicherungskopien zurück und stellen Sie die betroffenen Dateien bzw. Programme wieder her. Wurden sensible Daten ausgelesen, sollten Sie außerdem sämtliche Passwörter ändern

  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Insbesondere wenn im Zuge des Angriffs Ihre Daten gestohlen wurden, sollte die Polizei Bescheid wissen, falls Verbrechen in Ihrem Namen ausgeübt werden.

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Diese Rescue-Lösungen helfen Ihnen dabei die Schadsoftware zu entfernen:

Rescue Disk von Trend Micro

Kaspersky Rescue Disk

Sophos Bootable Anti-Virus (SBAV)

Schadsoftware am Smartphone oder Tablet entfernen

  • Versuchen Sie herauszufinden, was die Ursache von etwaigen ungewöhnlichen Aktivitäten auf Ihrem Smartphone oder Ihrem Tablet ist. Wenn Sie erst kürzlich eine neue App heruntergeladen haben und Sie seitdem ungewöhnliche Aktivitäten bemerken, deinstallieren Sie diese App.

  • Installieren Sie ein Antivirus-Programm und scannen Sie Ihr Gerät.

  • Wurde eine Schadsoftware erkannt, starten Sie Ihr Smartphone oder Ihr Tablet im abgesicherten Modus neu. So stellen Sie sicher, dass keine schädlichen Programme nachgeladen werden. Wie Sie Ihr Gerät im abgesicherten Modus neu starten, hängt vom Gerätehersteller ab. Suchen Sie im Internet nach Anleitungen für Ihr Gerät.

  • Im abgesicherten Modus sollten Sie das Schadprogramm unter „Einstellungen“ -> „Apps“ entfernen können.

  • Ändern Sie sämtliche Passwörter, die die Schadsoftware möglicherweise auslesen konnte.

  • Erstatten Sie auch in diesem Fall Anzeige bei der Polizei.

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