Was tun, wenn Sie in eine Abo-Falle getappt sind?
Eine Information über eine ausständige Paketgebühr, ein Gewinnspiel oder ein kostenloses Angebot im Internet. Wer nicht genau prüft und unüberlegt klickt, tappt im Internet rasch in eine Abo-Falle. Oft merken Sie es erst, wenn Monat für Monat ein hoher Betrag von Ihrer Kreditkarte abgebucht wird. Die Lösung? Abo kündigen und Geld zurückfordern!
Bei Abo-Fallen werden Sie meist mit gratis Mitgliedschaften, Gewinnspielen, dringenden Benachrichtigungen oder kostenlosen Dienstleistungen geködert. Zunächst wirkt alles glaubwürdig, bis irgendwann ein kleiner Geldbetrag fällig wird - meist zwischen 1 und 3 Euro per Kreditkartenzahlung. Bei einem Gewinnspiel ist es für Versandkosten des Preises, bei einer Mitgliedschaft ist es eine kleine Einschreibungsgebühr und bei einem gratis Tool fällt dann doch ein kleiner Betrag an. Weil der Betrag so gering ist, sind aber viele bereit, zu bezahlen. Doch der Teufel steckt im Detail. Im Kleingedruckten schreiben die Kriminellen, dass Sie mit der Bezahlung des Betrags ein Abo abschließen. Dieses Abo hat keinen Nutzen, kostet aber bis zu 100 Euro im Monat.
Klassische Beispiele für Abo-Fallen sind:
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Streaming-Plattformen, die mit gratis Filmangeboten werben
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Datingportale, bei denen die Registrierung erstmal gratis ist, doch eine monatliche Kostenfalle lauert
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IQ-Tests, Ortungsdienste für Smartphones oder kostenlose Tools zur Erstellung von Lebensläufen
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Gewinnspiele
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SMS oder E-Mails zum Lieferstatus eines Pakets (angeblich müssen Versandkosten oder Zollgebühren nachgezahlt werden)
Manchmal finden Sie bei der Anmeldung bei genauerem Hinsehen versteckte Kostenhinweise, meist sind aber gar keine Infos zu anfallenden Kosten angegeben. Ein gültiger Abo-Vertrag kommt in keinem der Fälle zustande.
Das können Sie tun, wenn Sie in eine Abo-Falle getappt sind
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Kontaktdaten suchen: Suchen Sie auf der Kreditkartenabrechnung nach einem Firmennamen oder einer Website. Dort suchen Sie nach Kontaktdaten.
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Abo-Anbieter kontaktieren: Kontaktieren Sie den Abo-Anbieter schriftlich und kündigen Sie das Abo. Fordern Sie eine sofortige Rückbuchung der abgebuchten Beträge.
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Auf nicht rechtmäßigen Vertrag hinweisen: Sie wurden bewusst getäuscht und nicht eindeutig darauf hingewiesen, dass Sie mit der Zahlung ein Abo abschließen. Argumentieren Sie, dass daher kein rechtmäßiger Abo-Vertrag zu Stande kommt.
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Kreditkarteninstitut kontaktieren: Geht der Abo-Anbieter nicht auf Ihre Forderungen ein? Kontaktieren Sie Ihr Kreditkarteninstitut. Fordern Sie eine Rückerstattung aller Beträge und verweisen Sie auf § 67 Zahlungsdienstleistungsgesetz 2018. Dieses Gesetz besagt, dass Beträge, die ohne Ihre Zustimmung abgebucht wurden (z. B. Beträge, auf die beim Kauf nicht ausreichend hingewiesen wurde), vom Zahlungsdienstleister zurückerstattet werden müssen.
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Karte sperren: Möglicherweise müssen Sie Ihre Kreditkarte sperren – klären Sie das am besten mit Ihrem Kreditkarteninstitut. Vielleicht genügt es auch, nur den Abo-Anbieter für weitere Abbuchungen zu sperren.
Sie benötigen Unterstützung? Bei der Internet Ombudsstelle können Sie eine Beschwerde einreichen und sich beraten lassen. Auf der Website der Internet Ombudsstelle finden Sie außerdem weitere Informationen rund um das Thema Abo-Fallen.