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online seit 18.10.2024

Vorsicht vor gefälschten B2B-Angeboten

Kriminelle geben sich als existierende Firmen aus und versenden gefälschte Angebote an Unternehmen. In einem aktuellen Fall missbrauchen sie die Identität eines Fotofachgeschäfts und bieten Produkte aufgrund eines Lagerabverkaufs zu günstigeren Preisen an. Prüfen Sie Angebote genau, um nicht irrtümlich viel Geld an Kriminelle zu überweisen.

Angebot wirkt echt

Die Kriminellen stellen Angebote von echten Unternehmen nach und versenden sie an potenzielle Kund:innen. In einem aktuellen Fall geben sich Kriminelle als Fotofachgeschäft aus Deutschland aus und versenden Angebote an unzählige Fotograf:innen. Im Angebotsschreiben heißt es, dass das Unternehmen umzieht und das neue Lager zu klein ist. Deshalb findet ein Abverkauf vieler Produkte statt. In der E-Mail befindet sich auch ein Link zu einem Drive-Ordner mit einer Preisliste aller Produkte.

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Achtung, gefälschte Angebote gibt es für alle möglichen Produkte!

Guten Tag,

ich habe Ihnen eine Liste mit aktuell verfügbarem Lagerbestand angehangen, da wir zum 01.06. durch einen Standortwechsel umziehen und unser neues Lager kleiner sein wird. In dem Teil des Lagerbestandes, den wir aktuell auflösen, befinden sich Kameras und Objektive. Größere Teile unserer Artikel im niedrigeren Preissegment haben wir bereits abverkaufen können, die höherwertigen Artikel bieten wir jetzt hier direkt an.

Durch Corona hat sich einiges geändert und unser Standort ist nicht mehr profitabel genug, um unterhalten zu werden. Unser neuer Standort steht bereits fest.

Seit vielen Jahren arbeiten wir mit DHL und UPS, sowie der Spedition Moeller Internationale Spedition + Logistik GmbH zusammen, die einen Sicheren Transport der Artikel sicherstellt. Ab einem Bestellwert von 1 000 EUR ist der Versand innerdeutsch kostenlos.

Die Liste habe ich auf unserem Drive hochgeladen: drive.google.com/file/u/5/d/1[...] (online einsehbar, kein Download nötig) und wird regelmäßig aktualisiert.

Lassen Sie mich gerne wissen, ob Sie Fragen haben, ich stehe Ihnen zur Verfügung!

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Mit freundlichen Grüßen
(Name des Geschäftsführers)

 

Die Kriminellen versenden Angebote, Kostenvoranschläge und Rechnungen als PDF. Diese Dokumente wirken glaubwürdig, da das Logo und alle notwendigen Firmendaten enthalten sind. Es werden auch echte Namen von Mitarbeiter:innen oder Geschäftsführer:innen verwendet. Die gesamte Kommunikation ist sehr höflich und erweckt Vertrauen.

Nach der Überweisung bricht der Kontakt ab

Wenn Sie auf das Angebot eingehen, fordern die Kriminellen Sie auf, das Geld direkt zu überweisen. Nach der Überweisung bricht der Kontakt ab. Erst wenn die bestellte Ware nicht geliefert wird, merken die Betroffenen, dass sie nicht mit dem echten Unternehmen ein Geschäft abgeschlossen haben und betrogen wurden.

Betrügerische Angebote erkennen

In der Praxis ist es gar nicht so einfach, seriöse Angebote zu erkennen. Vor allem, wenn sich Kriminelle – wie in diesem Fall – als ein echtes Unternehmen ausgeben und die E-Mail-Kommunikation fälschen, echte Logos, dieselben Farben und Schriftarten verwenden und Dokumente an das Design und dem Erscheinungsbild des echten Unternehmens anpassen. Mit diesen Tipps können Sie Angebote überprüfen:

  • E-Mail-Adresse prüfen: Suchen Sie die Firma im Internet und vergleichen Sie die E-Mail-Adresse. Oft verwenden Kriminelle E-Mail-Adressen, die echten Adressen ähneln, aber kleine Abweichungen aufweisen (z. B. „name@firrna.com“ statt „name@firma.com“). Achten Sie genau auf die Schreibweise.

  • Kontaktdaten im Internet suchen: Suchen Sie die Kontaktdaten des Unternehmens im Internet. Rufen Sie an und fragen Sie, ob das Angebot wirklich von Ihnen stammt. Vorsicht, Kriminelle kopieren nicht immer Firmen. Es kann auch sein, dass die Firma frei erfunden ist. Überprüfen Sie deshalb immer auch Firmendaten.

  • Unerwartete Kontaktaufnahme: Wenn ein Unternehmen, mit dem Sie noch nie zu tun hatten, plötzlich ein Angebot unterbreitet, ist Vorsicht geboten. Besonders bei unerwünschten Anrufen oder E-Mails sollten Sie skeptisch sein.

  • Zu gut, um wahr zu sein: Wenn das Angebot ungewöhnlich günstig oder verlockend ist, sollten Sie skeptisch sein. Besonders aggressive Preisnachlässe oder schnelle Lieferzeiten können auf Betrug hindeuten.

  • Zahlungsbedingungen: Ungewöhnliche Zahlungsbedingungen (z. B. Vorkasse oder Überweisungen auf Konten ins Ausland) sind ein Warnsignal. Seriöse Unternehmen bieten häufig flexiblere Zahlungsmöglichkeiten an.

  • Klare Prozesse für Angebote und Bestellungen: Ein standardisierter Prozess für den Umgang mit neuen Geschäftspartnern oder unerwarteten Angeboten kann helfen, verdächtige Aktivitäten schneller zu erkennen. Insbesondere ist ein 4-Augen-Prinzip zu empfehlen.

  • Wirtschaftskammer fragen: Lassen Sie das Angebot von Ihrer Wirtschaftskammer prüfen.

  • Vorsicht bei Anhängen und Links: Öffnen Sie niemals unüberlegt Anhänge. Dahinter könnte sich Schadsoftware verbergen. Mit Virustotal können Sie Anhänge und Links vorab auf Viren überprüfen.

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