Vorsicht vor Abo-Falle auf gratis-produkttests.com!
Einmal registrieren und regelmäßig Markenprodukte kostenlos testen? Mit diesem attraktiven Angebot wirbt die Webseite gratis-produkttests.com um Neuanmeldungen. Doch Vorsicht: Kostenlose Produkte gibt es hier nicht. Stattdessen verbirgt sich hinter einem versteckten Kostenhinweis eine Abo-Falle.
Das Angebot
Die Website verspricht, dass Nutzer:innen eine Vielzahl von Produkten bekannter und neuer Marken testen können. Im Jahr 2022 wurden angeblich über 250.000 Produkte an Tester:innen versendet.
Die Registrierung
Die Registrierung als „Produkttester“ ist schnell erledigt. Neben kurzen Fragen zu Produktpräferenzen und bevorzugter Frequenz werden die persönlichen Daten der Interessenten abgefragt. Am Ende der Registrierung müssen die Nutzer:innen der Verarbeitung ihrer Daten und den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) zustimmen.
Die versteckte Abo-Falle
Mit der Bestätigung der AGB schließen Nutzer:innen unbemerkt ein Probeabo ab, das nach sechs Wochen kostenpflichtig wird. Da der Hinweis auf die kostenpflichtige Verlängerung nicht klar kommuniziert wird, ist dieses Vorgehen rechtlich ungültig.
Online-Bestellungen müssen einen Bestellbutton mit der eindeutigen Beschriftung „zahlungspflichtig bestellen“ oder einer ähnlichen Formulierung enthalten, aus der klar hervorgeht, dass es sich um eine kostenpflichtige Transaktion handelt. Ist der Button jedoch nur mit „Anmeldung abschließen“ oder ähnlich beschriftet, können Sie sich auf die Unwirksamkeit des Vertragsschlusses berufen und müssen keine Zahlung leisten.
Die "gratis" Leseprobe
Nach Abschluss der Registrierung erhält man die Mitteilung, dass der erste Produkttest erfolgreich freigeschaltet wurde. Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass man aufgrund einer Kooperation mit bekannten Verlagshäusern eine Gratis-Leseprobe diverser Magazine erhält, aus der man eines auswählen soll.
Zwar sind die Begriffe „gratis“ und „kostenlos“ besonders hervorgehoben. Im Kleingedruckten ist jedoch zu lesen, dass ein Abo abgeschlossen wird, das sich nach einem kostenlosen Probemonat automatisch um ein Jahr verlängert.
Das Abo: Eforybooks.de
Auf der Webseite „gratis-produkttests.com“ wird an keiner Stelle erwähnt, welcher Anbieter hinter dem Leseabo steht. Erst wenn die Rechnung über 49,90 Euro von der Seite eforybooks.de für ein Jahresabo eintrifft, wird klar, dass diese der tatsächliche Anbieter des Abos ist. Da kein Zusammenhang zwischen den beiden Seiten deutlich gemacht wird, sind Nutzer:innen oft verwundert, wo sie das Leseabo abgeschlossen haben.
Erfahrungsberichte zu gratis-produkttests.com und ähnlichen Seiten zeigen, dass die versprochenen Produkte nie eingetroffen sind. Ziel der Seiten scheint es also zu sein, Daten abzugreifen und Nutzer:innen dazu zu bringen, ein Abo abzuschließen.
So schützen Sie sich vor Abo-Fallen!
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Vorsicht bei vermeintlich kostenlosen Angeboten: Prüfen Sie Angebote immer, bevor Sie Ihre Daten preisgeben - im Internet gibt es selten etwas umsonst.
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Achten Sie auf versteckte Kosten: Lesen Sie das Kleingedruckte (z. B. auf der Bezahlseite oder in den AGB), um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
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Erfahrungen Dritter einholen: Eine kurze Internetrecherche nach der Website kann Ihnen dabei helfen einzuschätzen, ob die Seite seriös ist. Oft wird bereits vor Betrug gewarnt.
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Eingabe von Kreditkartendaten: Werden verschwindend geringe Geldbeträge von Ihnen verlangt, anstatt das Angebot ganz kostenlos anzubieten, geht es meisten darum Ihre Kreditkartendaten abzugreifen.
Bereits registriert? Das können Sie tun:
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Kontaktieren Sie eforybooks.de: Da Sie nicht vollständig über alle anfallenden Kosten informiert wurden, ist kein gültiger Abo-Vertrag zustande gekommen. Kontaktieren Sie den unseriösen Anbieter, erklären Sie, dass Sie keinen Abo-Vertrag abgeschlossen haben und verlangen Sie die Rückerstattung von bereits abgebuchten Beträgen.
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Wenden Sie sich an Ihre Bank: Wenn Sie Ihre Kreditkartendaten eingegeben haben, sollten Sie sich umgehend mit Ihrem Kreditkartenanbieter in Verbindung setzen und Ihre Situation schildern. Denn: Durch Klicken auf "Anmeldung abschließen und Gratis-Leseabo bestellen" ist kein gültiger Vertrag zustande gekommen, da wesentliche vorgeschriebene Informationen fehlen. Sie müssten nur die Kosten bezahlen, über die Sie ausreichend informiert wurden. Wurden also Beträge abgebucht, können Sie dieses Geld vom Kreditkartenunternehmen zurückfordern.