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online seit 10.12.2024

Vorsicht beim Online-Kauf von Weihnachtsbäumen: So erkennen Sie unseriöse Shops

Die Vorweihnachtszeit ist für viele mit Stress und hohen Ausgaben verbunden - da scheint ein günstiger und schnell aufgestellter Weihnachtsbaum verlockend. Besonders im Trend liegen faltbare Weihnachtsbäume, die in Rekordzeit aufgestellt sein sollen. Doch Vorsicht: Nicht alle Anbieter halten, was sie versprechen. Wir zeigen, woran man unseriöse Angebote erkennt.

Screenshot: Betrügerischer Online-Shop für Weihnachtsbäume

Problematischer Shop – Beispiel panolu.com

Käufer:innen, die in problematischen Shops einkaufen müssen oft mit enttäuschenden Erfahrungen rechnen. Statt der versprochenen Qualität erhalten sie häufig minderwertige Produkte.  

Ein Beispiel für einen problematischen Shop ist panolu.com, der mit zahlreichen Rabattaktionen, Gratisgeschenken und schönen Bildern wirbt. Aber Vorsicht: Es gibt einige Hinweise, warum man hier besser nicht einkaufen sollte!

Sitz in China

Die Firma panolu.com hat ihren Sitz in China. Sie hat keine Niederlassung in der EU. Bei Problemen mit ausbleibenden Lieferungen oder beschädigten Produkten ist die Durchsetzung der eigenen Rechte daher problematisch und oft nicht möglich. Obwohl Ihnen also grundsätzlich Widerrufs- und Gewährleistungsrechte zustehen würden, können Sie diese oft nicht durchsetzen. Eine Bestellung von außerhalb der EU birgt also ein gewisses Risiko.

Teure Rücksendung

Ein weiteres Problem bei panolu.com ist, dass das Unternehmen die Rücksendekosten nicht übernimmt. Diese sind mit 50 bis 70 Euro sehr hoch und müssen von den Kund:innen selbst getragen werden. Alternativ bietet der Online-Shop an, das Produkt zu behalten und 50 Prozent des Kaufpreises zurückzuerhalten – bei Rückgabe oder Stornierung macht man als Kund:in also in jedem Fall einen Verlust!

Negative Erfahrungsberichte

Oftmals werben unseriöse Online-Shops mit zahlreichen positiven Kundenbewertungen, die jedoch gefälscht sind. Auch panolu.com wirbt mit über 2.000 positiven Berichten von angeblich glücklichen Kund:innen auf Trustpilot.

Doch ein Blick auf die Website von Trustpilot entlarvt den Betrug: Hier finden sich ausschließlich 1-Sterne-Bewertungen für den Online-Shop. Zudem weist Trustpilot selbst darauf hin, dass panolu.com auf seiner Website Trustpilot-Inhalte irreführend darstellt.

Sie haben bei einem problematischen Online-Shop bestellt? Das können Sie tun:
  • Kontaktieren Sie den Shop und fordern Sie eine kostenlose Rücksendung, da sie ein minderwertiges bzw. mangelhaftes Produkt erhalten haben. Erfahrungsgemäß geht ein problematischer Shop nicht auf Ihre Forderungen ein. Um das Geld vom Zahlungsdienstleister zurückzufordern, ist es aber wichtig, Kontakt mit dem Shop aufzunehmen, da Sie meist nachweisen müssen, dass Sie den Shop kontaktiert haben.

  • Kreditkartenzahlung: Kontaktieren Sie Ihr Kreditkartenunternehmen und erklären Sie die Situation. Fragen Sie nach Möglichkeiten einer Rückbuchung. Nennen Sie als Grund „Es erfolgte keine Warenlieferung." oder „Es erfolgte die Lieferung von gefälschter bzw. falscher Ware.". Das Kreditkartenunternehmen nimmt aus Servicegründen in vielen Fällen eine Rückbuchung („Chargeback“) vor.

  • PayPal-Zahlung: Fordern Sie das Geld über den PayPal Käuferschutz zurück. Bevor Sie den Käuferschutz beantragen, müssen Sie in Ihrem PayPal-Konto einen Konflikt mit dem Unternehmen melden.

  • Klarna: Loggen Sie sich ins Kundenportal von Klarna ein. Pausieren Sie die Zahlung, falls Sie Rechnungskauf gewählt haben und melden das Problem. Bleiben Sie hartnäckig, wenn Klarna weiterhin Geld fordert. Falls Sie Mahnungen und Schreiben von einem Inkassobüro erhalten, sollten Sie einen Mahnstopp fordern und mitteilen, dass Sie der Zahlung widersprechen. Hier finden Sie weitere Tipps, was Sie bei Problemen mit Klarna tun können.

Fake-Shop: Beispiel market24prime.shop

Während problematische Shops lediglich zu Komplikationen führen können, zielen Fake-Shops darauf ab, die Kund:innen gezielt zu betrügen. Ihr Hauptziel sind die Kontodaten der Käufer:innen. Wer hier bestellt, riskiert, dass Kriminelle versuchen, illegal hohe Beträge vom Konto abzubuchen.

Ein Beispiel für ein betrügerisches Angebot ist die Website market24prime.shop, die ausziehbare Weihnachtsbäume verspricht, die in nur einer Minute aufgestellt werden können - und das zu einem Spottpreis von 9,99 Euro. Bei diesem Online-Shop gibt es jedoch mehrere typische Warnsignale, die bereits im Vorfeld auf betrügerische Absichten hinweisen.

Kein Angaben zum Unternehmen

Neben dem Fehlen des gesetzlich vorgeschriebenen Impressums sind auch die anderen rechtlichen Hinweise nicht anklickbar. Häufig dienen die entsprechenden Reiter bei Fake-Shops nur als Platzhalter, um einen seriösen Eindruck zu erwecken. Informationen darüber, wer tatsächlich hinter der Seite steht, fehlen.

Dubiose Zahlungsabwicklung

Ein weiteres Warnsignal bei market24prime.shop ist die Zahlungsabwicklung. Versucht man dort einen Weihnachtsbaum zu kaufen, wird man plötzlich auf eine völlig unbekannte Bezahlseite namens topbabyzone.com weitergeleitet, die mit der eigentlichen Website nichts zu tun hat. Solche seltsamen Weiterleitungen sind typisch für betrügerische Angebote.

Eine Recherche zu topbabyzone.com zeigt, dass diese Website mit betrügerischen Aktivitäten in Verbindung gebracht wird.

Zahlung per Vorkasse

Ein weiteres deutliches Warnsignal bei market24prime.shop ist die Zahlungsmodalität. Der Online-Shop bietet ausschließlich Zahlung per Vorkasse an - eine Methode, die häufig von Betrüger:innen verwendet wird. Der Grund dafür ist, dass eine Zahlung per Vorkasse nur in den seltensten Fällen gestoppt oder zurückgeholt werden kann. In den meisten Fällen bleiben die Käufer:innen auf dem entstandenen Schaden sitzen, da eine Rückforderung des Geldes nach der Überweisung praktisch ausgeschlossen ist.

Die Abofalle

Doch das ist noch nicht alles: Ganz unten, im kleingedruckten Text, wird versteckt darauf hingewiesen, dass man mit dem Kauf einem Abonnement zustimmt, das alle zwei Wochen 47€ abbucht. Diese Option ist bereits vorab angekreuzt. Solch eine Vorgehensweise ist verboten!

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Auch wenn man das Abo abwählt, ist man nicht sicher. Fake-Shops wie dieser können Kreditkartendaten missbrauchen und weitaus höhere Beträge von Ihrem Konto abbuchen!

Sie haben bei einem Fake-Shop bestellt? Das können Sie tun:
  • Kontaktieren Sie den Online-Shop: Auch wenn Fake-Shops nicht antworten, sollten Sie den Shop kontaktieren. Erklären Sie, dass Sie vom Vertrag zurücktreten und fordern Sie eine Rückerstattung des Kaufpreises. Bei den meisten Zahlungsdienstleistern (wie zum Beispiel bei PayPal oder Kreditkarte), müssen Sie nachweisen, dass Sie den Fake-Shop kontaktiert haben, bevor Sie eine Rückerstattung veranlassen können.

  • Sie sind in eine Abofalle getappt?: Kontaktieren Sie den Abo-Anbieter schriftlich, kündigen Sie das Abo und fordern Sie eine sofortige Rückbuchung der abgebuchten Beträge. Weisen Sie darauf hin, dass Sie bewusst getäuscht wurden und nicht eindeutig darüber informiert wurden, dass Sie mit der Zahlung ein Abo abschließen. Argumentieren Sie, dass daher kein rechtmäßiger Abo-Vertrag zustande kommt.

  • Kontaktieren Sie Ihr Kreditkartenunternehmen: Erklären Sie die Situation. Bitten Sie um eine Rückerstattung der Beträge. Oft ist es auch ratsam, Ihre Karte zu sperren.

  • Erstatten Sie eine Anzeige bei der Polizei.

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