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online seit 14.05.2025

Influencer-Hype um trinkbare Bräunungstropfen: Darum könnte eine Bestellung zu Problemen führen!

Im Sommer wünschen sich viele eine knackige Bräune, am besten ohne langes Brutzeln in der Sonne. Trinkbare Bräunungstropfen sollen Abhilfe schaffen. Sie werden derzeit vor allem auf TikTok als Wundermittel beworben. Doch die Realität sieht anders aus: Die Wirkung der Tropfen ist umstritten und im schlimmsten Fall können sie sogar gesundheitsgefährdend sein.

Die Models auf der Website sind großteils KI-generiert.

Verlockendes Versprechen, fragwürdige Wirkung

Die Idee klingt simpel: Ein paar Tropfen täglich in ein Getränk geben und der Körper soll angeblich mehr Melanin produzieren, das Pigment, das für eine braune Haut verantwortlich ist. Online-Shops wie floammi.com preisen die Tropfen als natürliche und einfache Alternative zum Sonnenbad an. Der Online-Händler setzt auf zahlreiche Influencer:innen-Videos, in denen der Geschmack der Tropfen gelobt und schnelle Ergebnisse versprochen werden. Viele Models auf den Werbebildern sind KI-generiert. Auf der Website wird zudem mit angeblich limitierter Verfügbarkeit und exklusiven Rabatten geworben, offenbar um gezielt Kaufdruck zu erzeugen.

Nach unserer Recherche ist die Wirkung von Bräunungstropfen zum Einnehmen derzeit nicht wissenschaftlich belegt. Erfahrungsberichte im Internet zeigen entweder eine sehr geringe Wirkung oder einen komplett ausbleibenden Effekt.

Unklare Inhaltsstoffe

Ein genauerer Blick offenbart jedoch zahlreiche Probleme. Zwar enthalten viele dieser oralen Bräunungstropfen natürliche Inhaltsstoffe wie beispielsweise Beta-Carotin, allerdings sind oft auch andere Stoffe beigemischt. Aufgrund fehlender Angaben zu den Inhaltsstoffen konnten wir nicht herausfinden, was genau in den Produkten enthalten ist. Das ist besonders problematisch, da Verbraucher:innen so nicht nachvollziehen können, welche Substanzen sie tatsächlich einnehmen.

Hinzu kommt, dass die Produkte vermutlich aus Regionen in Asien versendet werden, in denen oftmals deutlich weniger strenge Gesundheits- und Sicherheitsstandards gelten als in der EU. Dadurch steigt das Risiko, dass kritische oder gesundheitsschädliche Substanzen beigemischt sind, wie etwa synthetische Farbstoffe, die in Europa streng reguliert oder sogar verboten sind.

Problematische Anbieter erkennen:
  • Sitz des Unternehmens überprüfen: Wer online bestellt, sollte unbedingt einen Blick ins Impressum werfen. Fehlt das Impressum oder ist der Unternehmenssitz unklar, ist Vorsicht geboten. Wird die Ware aus einem Nicht-EU-Land (zum Beispiel Asien) versendet, drohen lange Lieferzeiten, zusätzliche Zollkosten und eine erschwerte Rückgabe.

  • Unrealistische Werbeversprechen: Produkte, die auf TikTok & Co. gehypt werden und schnelle Sofortlösungen versprechen, sollten kritisch hinterfragt werden. Vor allem, wenn es kaum unabhängige Erfahrungsberichte gibt, sollte man von einer Bestellung Abstand nehmen.

  • Inhaltsstoffe prüfen: Fehlen vollständige Informationen zu den Inhaltsstoffen oder wirken die Angaben unseriös, ist das ein klares Warnsignal. Besonders bei Produkten, die eingenommen oder auf die Haut aufgetragen werden, lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

  • Erfahrungsberichte ansehen: Um sicher zu gehen, dass Sie nach einer Bestellung keine böse Überraschung erwartet, suchen Sie nach dem Shopnamen und dem Stichwort "Erfahrung" oder "Bewertungen" im Internet. Gibt es keine Erfahrungsberichte, sollten Sie vorsichtig sein.

Zu spät, ich habe bereits bestellt!
  • Wenn Sie vom Kauf zurücktreten möchten, nehmen Sie Kontakt mit dem Unternehmen auf und prüfen Sie die Rückgabebedingungen sorgfältig.

  • Wenn Ihnen das Unternehmen kein Retourenpaket-Label für die Rücksendung der Ware zukommen lässt, empfehlen wir Ihnen, die Ware nicht zurückzusenden. Es ist nämlich unklar, ob Ihnen das Unternehmen den Kaufpreis und die Portokosten ersetzen würde.

  • Haben Sie das Produkt gemäß der Empfehlung eingenommen, besteht in der Regel kein großes Gesundheitsrisiko. Allerdings ist es empfehlenswert, das Produkt nicht mehr zu verwenden, wenn die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe unklar ist.

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