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online seit 28.02.2025

Thule-Radanhänger: Pedalritter im Visier von Fake-Shops

Die Fahrradanhänger des Traditionsunternehmens Thule genießen zurecht einen hervorragenden Ruf. Diesen machen sich Kriminelle aber immer wieder zu Nutze. Sie bauen den Thule-Onlinestore nach und locken ihre Opfer dort mit vermeintlichen Top-Schnäppchen in die Falle. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Fake-Shops erkennen können und welche Optionen Sie im Fall einer getätigten Zahlung noch haben.

Der Frühling steht vor der Tür und langsam zieht es die Menschen wieder verstärkt nach draußen. Zu den beliebtesten Outdoor-Aktivitäten zählen seit jeher die klassischen Radausflüge. Besonders Familien mit kleinen Kindern stoßen hier allerdings schnell an ihre Grenzen. Wohin mit den Kids, die selbst noch nicht radeln können? Wie werden Proviant, Windeln und Co. am einfachsten transportiert? Die Antwort auf diese und ähnliche Fragen: In einem Radanhänger! Einer der bekanntesten Hersteller in diesem Bereich ist „Thule“. Das schwedische Unternehmen steht seit jeher für Top-Qualität – und ist somit ein beliebtes Ziel für Online-Betrug.

Kriminelle bauen den Onlineshop von Thule nach und locken ihre Opfer dort mit unglaublich niedrigen Preisen in die Falle. In der Vorfreude auf ein Mega-Schnäppchen werfen Sie mögliche Bedenken über Bord und schließen einen Kauf ab. Der bestellte Anhänger wird natürlich nie geliefert, das Geld ist dennoch weg.

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Das Portfolio von Thule umfasst weit mehr als die hier genannten Fahrradanhänger. Allerdings scheinen diedas Produkt zu sein, auf welches sich die Kriminellen momentan vornehmlich fokussieren.

Thule-Radanhänger: Anzeichen für einen Fake-Shop

Kriminelle geben sich große Mühe, den Online-Shop von Thule detailgetreu nachzubauen, um möglichst viele Opfer in die Falle zu locken. Wer aber weiß, worauf zu achten ist, kann einen Fake relativ einfach entlarven. Die wichtigsten Hinweise:

  • Unrealistisch niedrige Preise: In gefälschten Online-Shops werden die Produkte in der Regel weit unter dem tatsächlichen Preis angeboten. Die Betrüger:innen wollen bei Ihren Opfern so einen Kaufimpuls auslösen, der stärker ist als ein mögliches Misstrauen. „Bei so einem grandiosen Schnäppchen MUSS ich ja zuschlagen!“

  • Kein Impressum: Der Klassiker unter den Anzeichen für einen Fakeshop. Reale Onlinestores müssen über ein Impressum verfügen und in diesem eine Reihe an Angaben machen, die der zweifelsfreien Identifizierung der Betreiber:innen dienen. In gefälschten Shops findet man derartige Daten nicht oder nur in unzureichender Form.

  • Nur Vorauskasse oder Kreditkartenzahlung möglich: Was die Auswahl an möglichen Zahlungsoptionen betrifft, gilt der Leitspruch: Mehr ist besser! Bietet ein Shop nur eine einzige Möglichkeit und handelt es sich dabei entweder um Vorauskasse oder Kreditkartenzahlung, sollten die Alarmglocken schrillen. Im Fall einer Zahlung per Vorauskasse ist das Geld meist unwiederbringlich weg, die Kreditkarte bietet zumindest gute Chancen, den Betrag wieder zu bekommen. Allerdings verfügen die Betrüger:innen dann über die Daten des Opfers und können diese für Missbrauch nutzen.

  • Website erst sehr kurz online: Etablierte und bekannte Unternehmen wie Thule betreiben seit vielen, vielen Jahren einen Internetshop. Die Website dazu ist entsprechend lange online. (Die Domain thule.com wurde zum Beispiel am 2. Juli 1998 registriert.) Fakeshops hingegen kommen und gehen, weil sie irgendwann entdeckt und aus dem Netz entfernt werden. Das Registrierungsdatum von Webseiten lässt sich relativ einfach herausfinden. Zum Beispiel unter “whois.com”. Zeigt die Überprüfung, dass ein Shop noch nicht sehr lange online ist, deutet das auf einen Fake hin.

  • Unpassende IBAN: Ein guter, aber zugegebenermaßen schwierig zu entdeckender Hinweis. Irgendwann im Laufe des gefakten Überweisungsvorgangs erhält das Opfer eine IBAN zu einem Konto, auf welches das Geld transferiert werden soll. Achten Sie besonders genau auf die Länderkennung – also die ersten beiden Buchstaben. Uns wurden Fälle gemeldet, in denen der Onlineshop zwar eine Adresse in Deutschland oder Österreich angegeben hat, die Überweisung allerdings auf ein spanisches Konto (IBAN-Anfang: ES) hätte erfolgen sollen. An sich nicht illegal, aber höchst ungewöhnlich.

  • Seltsame Adressen: Die offizielle Website von Thule ist ausschließlich unter einer Internetadresse erreichbar. Diese lautet: thule.com. Die länderspezifische Variante für Österreich und Deutschland: thule.com/de-at. Alle anderen Versionen sind definitiv gefälscht.

Die Liste an Thule-Fake-Websites ist mittlerweile ausgesprochen lang. Und Vorsicht: Die gefälschten Angebote gibt es nicht nur auf eigens gebauten Seiten, die Kriminellen inserieren auch bei etablierten Portalen oder platzieren Ihre Angebote auf anderen Fake-Pages. Ein unvollständiger Überblick:

Gefälschte Webseiten

  • thule-transport.de
  • thule-radtouren.de
  • thule-anhanger.de
  • thule-transport.de
  • anhaenger-von-thule.de
  • deinthuleshop.de
  • unterwegsmitthule.de
  • thuleoutdoor.de
  • thuletour.de
  • thulemobil.de
  • radtourmitthule.de

Fake-Angebote auf großen Plattformen

  • Amazon
  • willhaben

Angebote auf anderen Fake-Webseiten

  • mobilmitkids.de
  • profiraeder.de
  • energfahrrad.de
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Das Unternehmen Thule selbst ist sich des Problems mit den immer neuen Betrugsversuchen bewusst und meldet entsprechende Fake-Seiten regelmäßig bei uns und ähnlichen Hilfe-Portalen.

Bei den hier angeführten Links handelt es sich lediglich um einen Bruchteil der Adressen, die uns zum Thema „Thule-Fahrradanhänger“ übermittelt wurden. Nach eingehender Überprüfung sind alle auf unsere Liste der Fakeshops gewandert. Da wir weiterhin laufend entsprechende Meldungen erhalten, raten wir Ihnen dringend, bei der Suche nach günstigen Radanhängern besonders vorsichtig zu sein und das Angebot bzw. die Seite lieber einmal zu oft als einmal zu wenig zu überprüfen.

Kaufen Sie ausnahmslos bei offiziellen Anbietern! Wer einen gebrauchten Radanhänger ins Visier genommen hat, konzentriert sich idealerweise auf Annoncen aus seiner näheren Umgebung. So besteht die Möglichkeit, vor dem Kauf einen Blick auf das Objekt zu werfen und die Verkäufer:innenseite kennenzulernen.

Auf Fake-Angebot reingefallen? Das können Sie tun!

Wer in eine Fake-Falle getappt ist und die Voraus- bzw. Kreditkartenzahlung für einen vermeintlichen Thule-Fahrradanhänger getätigt hat, der sollte rasch handeln. Nur wenn unverzüglich Maßnahmen gesetzt werden, besteht eine kleine Hoffnung, das Geld wieder zurückzuholen.

Kontaktieren Sie sofort Ihre Bank oder Ihr Kreditkartenunternehmen. Mit etwas Glück lässt sich der Betrag zurückholen. Besonders groß sind die Chancen darauf aber nicht.

Erstatten Sie außerdem kostenlos Anzeige bei der Polizei! Oftmals ist der Nachweis der eingebrachten Anzeige notwendig, um zum Beispiel beim Zahlungsanbieter überhaupt weitere Schritte setzen zu können.

Informieren Sie sich! Wer stets auf dem Laufenden bleibt, kennt die neuesten Tricks der Kriminellen und läuft entsprechend weniger Gefahr, in eine Falle zu tappen.

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