Achtung vor go.hopeforlifefund.com: Spendenaufruf für Nikolas ist Fake!
Kinder, die an Krebs erkranken, stehen vor großen Herausforderungen und ihre Familien sind oft mit enormen finanziellen Belastungen konfrontiert. Spendenaktionen können hier ein Lichtblick sein. Doch leider gibt es auch Kriminelle, die das Mitgefühl der Menschen schamlos ausnutzen – wie im Fall der betrügerischen Spendenplattform go.hopeforlifefund.com, die angeblich für den krebskranken Jungen Nikolas Spenden sammelt.

Wie läuft der Betrug ab?
Die Geschichte des fünfjährigen Nikolas wird besonders auf sozialen Netzwerken wie Facebook verbreitet. In einem herzzerreißenden Text schildern die vermeintlichen Eltern, dass ihr Sohn an einem seltenen Krebs leidet und die Behandlungskosten 650.000 Dollar betragen. Fotos, die angeblich das Leiden des Jungen dokumentieren, sollen das Mitgefühl der Leser wecken.

Zum Spenden wird auf die Plattform go.hopeforlifefund.com verwiesen, auf der die angeblichen Kosten pro Behandlungstag aufgeführt sind.

Woran kann man den Betrug erkennen?
Bei genauerer Betrachtung der Spendenwebseite und der Vorgehensweise fallen mehrere verdächtige Aspekte auf:
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Fehlendes Impressum und mangelnde Transparenz: Die Website enthält kein Impressum, keine Angaben zu den Verantwortlichen und keine Informationen darüber, ob die Organisation offiziell registriert ist. Spendenplattformen stellen diese Informationen bereit, um Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.
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Emotionale Aufladung: Mit dramatischen Werbeanzeigen versucht die Kampagne, Facebook-Nutzer:innen zu erreichen. Auffällig ist, dass insbesondere ein deutschsprachiges Publikum angesprochen wird, obwohl die Familie angeblich aus den USA stammt. Zudem werden die Anzeigen immer wieder von Facebook aufgrund von Verstößen gegen die Plattformrichtlinien gelöscht.
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Keine Belege für Nikolas Krankheit: Im Internet gibt es keine weiteren Informationen zur Familie, und es fehlen verlässliche Quellen, die den Krankheitsfall von Nikolas bestätigen. Zudem führt die angegebene Spendenadresse in New York nicht zu der genannten Spendenorganisation.
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Fragwürdige Plattform: Die Kampagne läuft über „Geev“, eine Plattform, die als Vermittler zwischen Spender:innen und Organisationen agiert, jedoch keine Verantwortung für die ordnungsgemäße Verwendung der gesammelten Gelder übernimmt. Zudem liegt die rechtliche Zuständigkeit der Plattform in Israel, was es für Spender:innen aus anderen Ländern erschwert, rechtliche Ansprüche geltend zu machen.
So erkennen Sie echte Spendenaufrufe
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Auf etablierte Organisationen achten: Spenden Sie an Organisationen, die Sie bereits kennen und denen Sie vertrauen. Achten Sie dabei darauf, dass Sie auf der echten Webseite der Organisation sind. Sehr oft kopieren Kriminelle Webseiten von seriöse Spendenorganisationen.
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Spendeninfo.at nutzen: Auf www.spendeninfo.at finden Sie Spendenorganisationen zu unterschiedlichen Projekten.
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Spendengütesiegel prüfen: Auf www.osgs.at können Sie nachsehen, ob eine Organisation ein offizielles Spendengütesiegel trägt. Diese Siegel garantieren, dass die Organisation transparent und verantwortungsvoll mit Spendengeldern umgeht.
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Suchen Sie nach Informationen im Internet: Sollten Sie im Internet auf eine Spendenkampagne stoßen, kann diese tatsächlich einen echten Hintergrund haben. Prüfen Sie die Kampagne dennoch gründlich und lassen Sie sich nicht unüberlegt von emotionalen Appellen zu einer Spende bewegen. Recherchieren Sie nach weiteren Informationen und Erfahrungsberichten, die über die Organisation und ihre bisherigen Erfolge berichten, bevor Sie spenden.