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online seit 08.01.2020

SMS von TrackInfo zu gestopptem DHL-Paket führt in Abo-Falle

Zahlreiche LeserInnen wenden sich momentan an die Watchlist Internet, weil sie eine SMS von TrackInfo zu einem unzustellbaren Paket erhalten haben. Ein Link in der Nachricht führt auf eine gefälschte DHL-Website. Wegen zu hohen Gewichts müssten nun 2 Euro bezahlt werden. Achtung: Die Nachricht stammt von Kriminellen und soll EmpfängerInnen in eine Abo-Falle locken!

Erneut werden betrügerische SMS im Namen eines Versandunternehmens verschickt (Lesen Sie auch: Gefälschte Post-SMS zur Zahlung für wartende Pakete). Womöglich erhalten auch Sie eine SMS vom Absender „TrackInfo“ mit folgendem Inhalt:

AT-HKM32013: Unzustellbares Paket!

Status: Ihre Sendung ist im Verteilerzentrum angehalten worden.

Verfolgen Sie Ihre Sendung:

Link

Wenn Sie dem Link folgen, landen Sie auf einer gefälschten DHL-Website. Hier wird Ihnen vorgespielt, dass Sie Ihr Paket nachverfolgen können. Klicken Sie auf *Suchen*, wird Ihnen folgende Meldung angezeigt:

Ihr Paket wurde angeblich gestoppt, da das maximale Gewicht überschritten wurde. Aus diesem Grund sollen Sie einen ausständigen Betrag von 2 Euro bezahlen, um den Versand fortzusetzen.

Versteckte Kostenhinweise und Abonnement

Abgesehen davon, dass die Nachricht von Kriminellen stammt, nicht von DHL versandt wird und es das Paket nicht gibt, landen Sie durch die Zahlung in einer Abo-Falle.

In Rot hervorgehoben finden Sie einen ersten versteckten Kostenhinweis. Dieser lautet folgendermaßen:

Indem du auf Fortfahren klickst, stimmst du unseren Nutzungsbedingungen zu. In unserer Datenrichtlinie erfährst du, wie wir deine Daten erfassen, verwenden und teilen. Unsere Cookie-Richtlinie erklärt, wie wir Cookies und ähnliche Technologien verwenden Healthfulonline.com ist ein Produkt, das auf einem automatischen Abonnement basiert 71,00 eur und am Ende der 5-tägigen Testperiode verlängert wird, es sei denn, es wird vor Ablauf dieses Datums storniert.

Im letzten Schritt sollen Sie Ihre Kreditkartendaten eingeben. Hier ist nochmals ein Kostenhinweis versteckt:

Alle neuen Nutzer nehmen an einem Wettbewerb für das gezeigte Produkt teil. Der Gewinner wird per Telefon oder E-Mail benachrichtigt. Die Kampagne endet am 31. Dezember 2019. Dies ist ein Sonderangebot, das eine 5-tägige Testversion für den zugehörigen Abonnementservice umfasst. Falls diese Testversion nicht gekündigt wird, wird der volle Mitgliedschaftsbeitrag 71,00 eur alle 30 Tage von Ihrer Kreditkare abgebucht.

Die Zahlung der 2 Euro dient also nicht dem weiteren Versand eines Paktes! Stattdessen starten Sie eine Mitgliedschaft bei einem unbekannten Dienst, der Sie monatlich 71 Euro kosten soll und automatisch von Ihrer Kreditkarte abgezogen wird.

Darüber hinaus ist von einem „Wettbewerb für das gezeigte Produkt“ die Rede. Im gesamten Prozess wurde aber nie ein Gerät gezeigt. Wir gehen daher davon aus, dass es sich um die gleiche Bezahlseite wie beispielsweise bei der Betrugsmasche, die wir im Artikel Vorsicht bei angeblichen Gewinnspielen von Magenta, A1, Drei oder Liwest dokumentiert haben, handelt. Das „gezeigte Produkt“ war in diesem Fall ein Smartphone.

Sie sind in die Falle getappt?

Suchen Sie nach Kontaktdaten des Anbieters. Womöglich finden Sie einen Hinweis dazu auf Ihrer Kreditkartenabrechnung. Fordern Sie die sofortige Kündigung des unrechtmäßig zustande gekommenen Vertrags und eine Rückerstattung sämtlicher Beträge.

Bleibt das erfolglos, so setzen Sie sich mit Ihrem Kreditkartenanbieter in Verbindung. Fordern Sie eine Rückerstattung aller abgebuchten Beträge, die Sie nicht bewusst freigegeben haben. Beträge, die ohne Ihre Zustimmung abgebucht wurden (z.B. Beträge, auf die beim Kauf nicht ausreichend hingewiesen wurde oder die über den Wert Ihrer Bestellung hinausgehen), sind gemäß § 67 Zahlungsdienstleistungsgesetz 2018 von Ihrem Zahlungsdienstleister zurückzuerstatten. Wenn möglich lassen Sie den Abonnement-Anbieter auch für sämtliche weiteren Abbuchungen sperren.

Beratung & Hilfe

Für konkrete Beratungsanfragen wenden Sie sich bitte an die entsprechenden Stellen, die wir auf der Seite Beratung & Hilfe für Sie aufgelistet haben.

(Die Watchlist Internet bedankt sich bei unzähligen LeserInnen für die Meldungen zur gefälschten DHL Sendungsbenachrichtigung.)

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