KFV warnt vor KI-unterstützten Betrugsmaschen - „Jeder erlebt irgendwann einen Online-Betrugsversuch.“
Eine aktuelle Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zeigt alarmierende Entwicklungen im Bereich des KI-gestützten Online-Betrugs auf. Deepfakes, Voice Cloning und ähnliche Technologien werden zunehmend von Kriminellen eingesetzt, um ihre Opfer zu manipulieren.
Über 80 Prozent der 1.033 Befragten im Alter zwischen 14 und 75 Jahren gaben an, in den letzten 12 Monaten Betrugsversuche bemerkt zu haben. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Viele Betrugsversuche bleiben aufgrund automatischer Spam-Filter unentdeckt. So ist davon auszugehen, dass nahezu jede/r Internetnutzer:in irgendwann einmal mit einem Betrugsversuch konfrontiert wird.
Künstliche Intelligenz als Werkzeug für Kriminelle
Mehr als zwei Drittel der Befragten schätzen ihr Wissen über typische Betrugsmaschen als sehr gut oder zumindest gut ein. Mit dem zunehmenden Einsatz von KI-gestützten Betrugstechniken wie Deepfakes und Voice Cloning haben sich die Methoden der Kriminellen jedoch weiterentwickelt. Diese neuen Methoden sind besonders gefährlich, da sie schwer zu entlarven sind und das Vertrauen der Opfer gezielt ausnutzen. Durch den Einsatz einer vertraut klingenden Anrede, gefälschter Telefonnummern, die eine bekannte Nummer anzeigen lassen – etwa die eines Krankenhauses, einer Behörde oder einer Familiennummer – aber auch durch KI-gestützte Sprachsynthese-Techniken, die Stimmen von Familienmitgliedern oder Freund:innen des Opfers imitieren, wird es den Kriminellen ermöglicht, in die Rolle einer vertrauten Person zu schlüpfen.
Betrug wird persönlicher und gefährlicher
Besonders gefährlich wird es, wenn KI-Systeme die emotionalen Reaktionen der Opfer gezielt manipulieren. Indem diese Systeme das Verhalten und die Antworten der Opfer in Echtzeit analysieren, können sie Gespräche dynamisch anpassen und so gezielt auf Ängste und Unsicherheiten eingehen. Dies macht es zunehmend schwerer, zwischen einem echten Hilferuf und einem raffinierten Betrug zu unterscheiden.
Präventionsmaßnahmen sorgen für mehr Sicherheit:
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Seien Sie skeptisch: Wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch. Dies gilt besonders für unerwartete Angebote, Gewinne oder dringende Anfragen.
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Überprüfen Sie Quellen, Absender und Links: Klicken Sie nicht voreilig auf Links in E-Mails oder SMS. Überprüfen Sie sorgfältig die Absenderadresse und seien Sie vorsichtig bei unbekannten oder verdächtigen Absendern. Folgen Sie nie dem Link, sondern überprüfen Sie direkt im Konto des jeweiligen Anbieters (Website oder App) ob tatsächlich eine Aktion notwendig ist.
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Schützen Sie Ihre persönlichen Daten: Geben Sie keine vertraulichen Informationen wie Passwörter, Kreditkartendaten oder TANs preis, besonders nicht am Telefon oder in E-Mails.
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Nutzen Sie starke Authentifizierung: Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, wo immer möglich
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Verwenden Sie unterschiedliche Passwörter: Nutzen Sie nicht das gleiche Passwort für alle Konten.
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Seien Sie besonders wachsam bei KI-gestütztem Betrug: Denken Sie daran, dass Stimmen und Videos gefälscht sein können. Verifizieren Sie wichtige Informationen immer über einen zweiten, vertrauenswürdigen Kanal. Achten Sie auf kleine Verzögerungen oder unnatürliche Bewegungen bei Videos.
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Gespräch unterbrechen und Hilfe holen: Wenn ein Anrufer Sie unter Druck setzt, sollten Sie das Gespräch sofort beenden und eine Vertrauensperson zurate ziehen. Führen Sie keine Geldübergaben an Dritte durch, kontaktieren Sie im Zweifelsfall die Polizei