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online seit 10.06.2025

Phishing-Alarm: Ex-Mitarbeiterin verschenkt keine Rabattcodes!

Videos und Postings auf Social-Media-Plattformen erwecken den Anschein, als würde eine gekündigte Angestellte eines großen Einzelhandelsunternehmens Rabattcodes verschenken. Als Rache am Ex-Arbeitgeber. Tatsächlich versteckt sich dahinter nichts anderes als eine simple Phishing-Falle.

Rabatt-Codes: So nähern sich die Kriminellen ihren Opfern

Trennen sich berufliche Wege, ist das oft mit Enttäuschung und Frustration verbunden. Nicht wenige Gekündigte wünschen sich, ihren Ex-Arbeitgeber:innen eins auszuwischen. Oder zumindest huscht ihnen dieser Gedanke einmal kurz durch den Kopf. Die Grundidee hinter einer aktuellen Betrugsmasche ist deshalb gar nicht so unrealistisch. Das Szenario:

  • Eine angebliche gekündigte Angestellte eines großen Einzelhändlers – aktuell bekannte Fälle: Billa, Douglas – verschenkt Rabatt-Codes.

  • Die Codes haben trotz des Rauswurfs ihre Gültigkeit (noch) nicht verloren und sichern umfangreiche Rabatte beim nächsten Einkauf.

  • Die andere Variante: Die Codes ermöglichen den Bezug eines Kosmetik-Sets zu stark vergünstigten Preisen.

  • Ein angeblicher Fehler des Unternehmens, den die Ex-Angestellte nun ausnutzen möchte.

  • Eine Gegenleistung erwartete die Gekündigte angeblich nicht. Es geht einzig um Rache am früheren Arbeitgeber. Wer an den Rabatten interessiert ist, muss lediglich an einer kurzen Umfrage teilnehmen.

Aktuell liegen uns die Texte der Betrugsmaschen rund um vermeintliche Ex-Mitarbeiterinnen von Billa und Douglas vor. Die Postings im Wortlaut:

„Ich habe noch immer Zugriff auf mein altes BILLA-Mitarbeiterportal – da gibt’s hunderte Rabattcodes! Du kannst dir so viele holen wie du willst auf rawu.ink und ordentlich sparen beim Einkaufen!“

„Ich habe mehrere Jahre bei Douglas gearbeitet – und erst gestern erfahren, dass ich aus gesundheitlichen Gründen entlassen wurde.

Deshalb habe ich beschlossen, etwas mit euch zu teilen, worüber wir strengstens stillschweigen bewahren mussten. Nur wenige wissen davon: Ihr könnte derzeit eine exklusive Beauty Box mit Parfüm, Kosmetik und Pflegeprodukten für weniger als 2 € erhalten!

Es gibt auf der Douglas-Website einen versteckten Bereich, den nur Mitarbeiter kennen.
Den Link dazu poste ich unten in den Kommentaren.
Alles, was ihr tun müsst, ist ein paar kurze Fragen über euch zu beantworten.
Als Dankeschön bekommt ihr die Beauty Box direkt nach Hause geschickt.
So einfach ist das.
Früher durfte ich nichts sagen…
Aber nachdem ich so plötzlich gekündigt wurde, will ich, dass möglichst viele Menschen die Wahrheit erfahren. Vielleicht kann ich so wenigstens ein Stück Gerechtigkeit zurückholen.“

Angestellten-Rabatts: Hier schnappt die Falle zu

Die Versprechungen von Ersparnissen lassen viele potenzielle Opfer ihre Vorsicht vergessen. Die Zeiten sind hart, da und dort ein wenig zu sparen, entlastet das Haushaltsbudget.

  • Wer den angebotenen Rabatt in Anspruch nehmen will, wird gebeten, auf einen Link zu klicken. 

  • Dieser Link führt wiederum zu einer Website, auf der eine „Werbeforschung zur Benutzererfahrung“ wartet. Die Adresse in beiden Fällen: rawu.ink.

  • Im Rahmen einer Befragung machen die Opfer umfassende Angaben zu ihrer Person und übermitteln Bank- bzw. Kreditkarteninformationen. 

  • Ist der Vorgang abgeschlossen, bekommen sie den Code für die beworbene Vergünstigung angeblich per E-Mail zugesendet.

Um der ganzen Angelegenheit einen legitimen Anschein zu verschaffen, wurde unter der Befragung ein „Forum“ eingerichtet, in dem Nutzer:innen ihrer vermeintlichen Erfahrungen – sowohl die positiven als auch die negativen – mit dem Angebot teilen.

In die Phishing-Falle getappt: Das können Sie tun

Wer seine Daten im Zuge einer „Werbeforschung zur Benutzererfahrung“ weitergegeben hat, sollte sich folgendermaßen verhalten:

  • Wurden Bank- und/oder Kreditkarteninformationen übermittelt, treten Sie möglichst rasch mit Ihrer Bank oder Ihrem Kreditkartenunternehmen in Kontakt! Die Expert:innen wissen, ob Karten oder Konten gesperrt werden müssen.

  • Beobachten Sie Ihr Bankkonto und/oder Ihre Kreditkarte in den nächsten Wochen besonders genau. Stellen Sie ungewöhnliche Bewegungen fest, reagieren Sie umgehend und kontaktieren Sie Ihre Bank/Ihren Anbieter!

  • Bleiben Sie wachsam, was sogenannten „Follow-Up-Scam“ betrifft. Die Kriminellen verfügen über Ihre Kontaktdaten und werden Sie sehr wahrscheinlich im Rahmen weiterer Betrugsmaschen kontaktieren.

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