Kleine Figuren, großer Hype: Kriminelle locken vermehrt in Labubu Fake-Shops
Ihr weltweiter Siegeszug ruft immer mehr Betrüger:innen auf den Plan. Die Rede ist von Labubu Figuren. Fake-Shops locken mit vermeintlichen Schnäppchen, dienen den Kriminellen in Wahrheit aber nur als Vehikel, um sensible Daten ihrer Opfer abzugreifen und ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Trends kommen, Trends gehen. Zu den aktuell heißesten angeblichen „Must Haves“ zählen die sogenannten Labubu-Figuren. Kleine plüschige Monster, die weltweit an den Taschen von Superstars wie Rihanna, Dua Lipa, Turn-Olympiasiegerin und Weltmeisterin Simone Biles oder Ex-Kicker David Beckham baumeln. Die Herstellerfirma „Pop Mart“ hat ihre Marketing-Hausaufgaben gemacht und weiß genau, wie sie den Labubu-Hype am Köcheln hält. Neben Kooperationen mit längst etablierten Marken und Celebrities gelingt dies auf zwei Arten:
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Zum einen setzt sie künstliche Verknappung. Soll heißen: Labubu-Figuren gibt es nur in einer limitierten Stückzahl. Besonders seltene Exemplare werden für enorm hohe Summen versteigert. Erst kürzlich erzielte eine 1,30 Meter große Figur bei einer Auktion in China einen Preis von über 130.000 Euro.
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Zum anderen vertreibt „Pop Mart“ seine Figuren ausschließlich in sogenannten Blind Boxes. Man weiß also erst, was drinnen ist, wenn man die Schachtel geöffnet hat.
Um seine Sammlung zu vervollständigen bzw. seine Lieblings-Figur zu bekommen, braucht es also auch etwas Glück. Oder die Bereitschaft, viel Geld bei sogenannten Re-Sellern auszugeben. Die verkaufen besonders begehrte Stücke zu einem Vielfachen des Originalpreises weiter. Und wo große Nachfrage auf eine hohe Zahlungsbereitschaft trifft, sind meist auch Betrüger:innen nicht weit.
Echt oder Fake? Hersteller Pop Mart bietet eine Möglichkeit zur Überprüfung der Echtheit von Figuren. Auf der Verpackung und auf dem Etikett an der Figur selbst findet sich z.B. ein QR-Code. Wer diesen scannt, gelangt auf die offizielle Pop-Mart-Website und muss den dort gegebenen Anweisungen folgen. Außerdem ist auf dem linken Fuß von Originalfiguren ein deutlicher Pop-Mart-Aufdruck aufgebracht.
Labubu Fake-Shops: Woran Sie die Fake-Portale erkennen können
Wirklich dicht ist das Netz an stationären Pop-Mart-Filialen nicht, auch lizensierte Partner gibt es nicht allzuviele. Den allermeisten bleibt somit nur der Online-Einkauf. Genau hier klinken sich nun Kriminelle ein. Sie bauen die entsprechenden Shops detailliert nach und versuchen so, ihren Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen und deren sensible Daten anzugreifen. Entweder bekommen diese dann eine billige Imitation – sogenannte Lafufus – geliefert oder sie gehen gänzlich leer aus.
Wer weiß, worauf er oder sie achten muss, erkennt den Fake-Shop allerdings sehr schnell. Die wichtigsten Anhaltspunkte:
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Preise: Fake-Shops locken praktisch immer mit Rabatten. Unter jedem Artikel ist der vermeintlich Ursprungspreis zu sehen – durchgestrichen. Daneben lockt der reduzierte Preis. Im originalen Online-Shop werden keine Rabatte angeboten.
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Bildqualität: Die Kriminellen stehlen die Grafiken aus den Originalshops, um ihre Portale möglichst echt aussehen zu lassen. Allerdings weisen manche davon im Fake-Shop eine deutlich geringere Bildqualität auf als im Original. Sie wirken verschwommen und teilweise nicht passen zugeschnitten. Oft kommen auch keine offiziellen Produktfotos zum Einsatz, sondern private Bilder aus Tausch- bzw. Weiterverkaufsbörsen.
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Produktkategorien: Im originalen Shop warten „nur“ Labubu-Figuren und anderes Trend-Spielzeug auf Käufer:innen. Fake-Portale bieten teils sehr ungewöhnliche zusätzliche Produktkategorien. So verkauft ein gefälschter Store aus Griechenland etwa iPhones, AirPods etc. Das ist grundsätzlich natürlich nicht verboten, aber ein sehr deutlicher Hinweis auf Betrug.
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Offizielle Angaben: Im echten Pop Mart Online-Store finden sich im Footer – also ganz unten auf der Website – Links zu allen gesetzlich vorgeschriebenen Informationen und noch viele zusätzliche Weiterleitungen. Die Fake-Shops bieten zwar auch einige dieser Links an, allerdings nicht in der Menge wie die echten Webseiten.

Außerdem ist der offizielle Pop Mart Online-Store ausschließlich unter der Adresse www.popmart.com erreichbar. Bei Länder-Shops erscheint nach der Top-Level-Domain (.com) ein Zusatz. Für Österreich wäre das zum Beispiel /at, für Deutschland /de, für Finnland /fi und so weiter. Alle anderen Varianten sind Fakes. Eine kleine Auswahl:
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popmarts.vip
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popmarts.pro
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popmartgreece.com
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labububox.store
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labububox.shop
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labubu.co.at
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labubuofficials.de
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dielabubu.store
Labubu auf Amazon & Co! Auf weltweit erfolgreichen Plattformen wie zum Beispiel Amazon oder Etsy sind einige wenige Labubu-Exemplare offiziell erhältlich.
Im Labubu Fake-Shop eingekauft? Das können Sie jetzt tun!
Oft ist die Versuchung einfach stärker als die Vernunft. Ein kurzer Moment der Schwäche genügt und man ist in die Falle getappt. Welche Optionen hat man in diesem Fall?
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Wer mit Kreditkarte bezahlt hat, sollte sich umgehend an sein Kreditkartenunternehmen wenden und die Situation schildern. Die Expert:innen dort wissen, was zu tun ist und ob eventuell eine Sperrung der Karte notwendig ist.
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Wer mittels Überweisung bezahlt hat, sollte sich umgehend an seine Bank wenden und die Situation schildern.
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Behalten Sie Ihr Konto im Auge und achten Sie auf ungewöhnliche Bewegungen. Sollten Sie etwas bemerken, reagieren Sie umgehend und treten Sie mit Ihrer Bank in Verbindung.
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Die Kriminellen verfügen nun über Ihre Daten und können diese im Rahmen zukünftiger Betrugsmaschen einsetzen. Seien Sie in nächster Zeit also besonders wachsam!