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online seit 05.12.2024

Kostenfalle Gesundheitstest: So schützen Sie sich vor Abzocke

Auf gesundheitskontrolle.com oder gesundheitsbewertung.com werden 2-minütige Gesundheitstests versprochen. Nach Beantwortung einiger Fragen erhalten Sie angeblich eine „maßgenschneiderte und individuelle Gesundheitsanalyse“ von Gesundheitsexperten. Wir raten zur Vorsicht: Wenige Tage später flattert eine Rechnung über 79 Euro ins Haus.

Gesundheitsbewertung erfordert viele persönliche Daten

Die Webseiten gesundheitskontrolle.com oder gesundheitsbewertung.com versprechen einen maßgeschneiderten Gesundheitscheck. Mit einem Fragebogen, der nicht mehr als 2 Minuten in Anspruch nimmt, erhalten Sie eine individuelle Gesundheitsanalyse zur „mühelosen Verbesserung Ihrer Lebensqualität“.

In der Annahme, das Angebot sei kostenlos, beantworten unzählige Nutzer:innen die persönlichen Fragen zu ihrem Blutdruck, Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten. Abschließend werden persönliche Daten wie Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse abgefragt.

Nach einigen Tagen erhalten Sie ein sehr standardisiertes und wenig individuelles Ergebnis per E-Mail mit einer Rechnung über 79 Euro. Wer innerhalb einer bestimmten Frist bezahlt, erhält einen Rabatt von 20 Euro. Wer nicht zahlt, bekommt unzählige Mahnungen und Erinnerungen.

Muss ich die Rechnung über 79 Euro bezahlen?

Sie müssen diese Rechnung nicht bezahlen, da kein gültiger Vertrag zustande kommt. Sie wurden nicht deutlich darauf hingewiesen, dass mit dem Abschicken des Fragebogens eine Zahlungspflicht entsteht.

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Der Button, mit dem Sie den Gesundheitstest eingereicht haben, müsste gut lesbar mit den Worten „zahlungspflichtig bestellen“ oder einer ähnlich eindeutigen Formulierung beschriftet sein. Da dies nicht der Fall ist, kommt kein wirksamer Vertrag zustande. Außerdem wurden Sie nur im Kleingedruckten über die Kosten informiert, was ebenfalls nicht rechtskonform ist.

So prüfen Sie, ob ein Angebot vertrauenswürdig ist
  • Angebote prüfen: Prüfen Sie Angebote im Internet immer genau und vertrauen Sie Versprechungen nicht blind.

  • Impressum checken: Suchen Sie nach einem Impressum. Dort finden Sie die Firma, die hinter einem Angebot steht, Kontakt- und Firmendaten. Informieren Sie sich vor jeder Bestellung, mit wem Sie es zu tun haben und wo das Unternehmen seinen Sitz hat. Finger weg, wenn kein Impressum vorhanden ist!

  • Nach Erfahrungsberichten suchen: Suchen Sie die Internetadresse mit den Suchbegriffen „Erfahrungen“ oder „Fake“ im Internet. Oft werden Sie bereits vor betrügerischen Angeboten gewarnt. Wenn Sie weder gute noch schlechte Erfahrungsberichte finden, sollten Sie ebenfalls vorsichtig sein. Sie könnten eines der ersten Opfer sein.

Was kann ich tun?
  • Ignorieren Sie die Zahlungsaufforderung. Sollten Sie weiterhin mit Zahlungsaufforderungen oder gar Inkassoschreiben belästigt werden, empfehlen wir Ihnen, einmalig auf das Schreiben zu reagieren und klarzustellen, dass Sie keinen rechtmäßigen Vertrag abgeschlossen haben und daher nicht zur Zahlung verpflichtet sind. Machen Sie deutlich, dass Sie nicht zahlen werden. Sollten dennoch Zahlungsaufforderungen kommen, ignorieren Sie diese.

  • Wenn Sie bereits bezahlt haben, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

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