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online seit 28.12.2022

Jahresrückblick: Diese Themen beschäftigten uns 2022!

2022 war für die Watchlist Internet dank geglückter Umstellung auf das neue Website Design, aber auch dank unseren Leserinnen und Lesern, die uns wieder viele tausend Meldungen zukommen ließen, äußerst erfolgreich. Neben diesen erfreulichen Entwicklungen gab es aber auch wieder zahlreiche neue Betrugsmaschen, vor denen die Watchlist Internet 2022 besonders häufig oder erstmals warnen musste. So nützten Kriminelle die Energiekrise zu ihren Gunsten, gaben sich bei Authority-Scams als Behörden aus oder kontaktierten Eltern massenhaft im Namen ihrer Kinder.

Die watchlist internet im neuen Design

Zuerst die guten Nachrichten!

2022 konnten wir vor mehr betrügerischen Seiten warnen als je zuvor. So wurden uns beispielsweise etwa 6000 betrügerische Websites gemeldet, die Sie nun auf unseren Betrugslisten finden. Neu dabei ist die Finanzbetrugs-Liste, welche vor betrügerischen Investitions-Plattformen warnt und mittlerweile ebenfalls knapp 300 Einträge enthält. Dass unsere Meldungen 2022 gefragt waren, zeigen uns die steigendenden Besuchszahlen: Über drei Millionen Besucher:innen sind ein neuer Rekord für die Watchlist Internet.

Ebenfalls neu ist das Projekt Vorsicht, Falle!. Bei diesem Projekt haben Sie die Möglichkeit, Ihr Umfeld spielerisch vor Internetbetrug zu schützen. Dazu haben wir gängige Betrugsmaschen nachgebaut, die Sie gefahrlos an Bekannte weiterleiten können, damit diese vor den Betrugsmaschen gewarnt werden, ohne tatsächlich einen Schaden zu erleiden.

Die Watchlist Internet im neuen Design!

Die Watchlist Internet steht Ihnen nun in einem völlig neuen Gewand zur Verfügung. Die Änderungen sind aber nicht nur optischer Natur, sondern bieten auch größere Übersicht, eine stark verbesserte Suchfunktion und eine verständliche Ordnung nach Themenbereichen.

Kriminelle nützen Energiekrise für sich!

Eines der meistdiskutierten Themen 2022 war die aktuelle Energiekrise und die dadurch steigenden Energiepreise. Dies ging auch an den Kriminellen nicht vorbei, die daraufhin Fake-Shops für Brennholz, Pellets, Photovoltaik & Co am laufenden Band veröffentlichten und bewarben. Fast immer war eine Zahlung per Vorkasse vonnöten, die aber nie zu einer Zustellung der bestellten Energieträger führte. Auch auf Kleinanzeigenplattformen wie dem Facebook Marketplace wurden unzählige betrügerische Inserate veröffentlicht.

Auch die Ängste vor Blackouts – also großflächigen Stromausfällen – setzten unseriöse Anbieter:innen für sich ein. Sie erstellten dazu Blackout-Shops wie dynamos.at oder dyn-amo.de, wo minderwertige Produkte zu teils stark überhöhten Preisen verkauft wurden. Rechtliche Vorgaben wie Widerrufs- oder Gewährleistungsrechte wurden mitunter einfach ignoriert.

Hallo Mama- und Hallo Papa-SMS wurden massenhaft versendet!

Eine auf den ersten Blick unscheinbare SMS im Namen des eigenen Kindes sorgte in diesem Jahr für reichlich Verwirrung, in manchen Fällen aber auch zu finanziellen Schäden. Sollten auch Sie eine SMS mit einem Inhalt wie „Hallo Mama, mein Handy ist kaputt“ erhalten, so beachten Sie: Die Nachricht stammt nicht von Ihrem Kind! Die SMS wird von Kriminellen verschickt, die Sie in weiterer Folge zu Zahlungen überreden wollen und sich dabei weiterhin als eines Ihrer Kinder ausgeben.

„Authority Scam“ – Kriminelle imitieren Behörden!

Der Authority Scam ist zwar nicht erst 2022 erstmals aufgetaucht, das Ausmaß ist aber jedenfalls ein neues. Bei dieser Art des Betrugs geben sich Kriminelle als Behörde aus, um ihren Opfern Geld, Daten oder beides zugleich zu entlocken. Eine Welle von Fake-Mails der Polizei beispielsweise beschuldigte Empfänger:innen zahlreicher Straftaten.

Eine weitere Masche richtete sich an die Opfer von Investment-Betrugsmaschen. Behörden wie die Finanzmarktaufsicht (FMA) oder die European Banking Authority (EBA) wurden missbraucht, um Geldforderungen zu stellen. Opfer von Investment-Betrugsmaschen wurden in diesen Schreiben der Steuerhinterziehung beschuldigt, weshalb sie nun Strafzahlungen zu leisten hätten.

Investitionsempfehlungen auf Dating-Portalen!

Wer sich im letzten Jahr auf Dating-Plattformen bewegt hat, ist vermutlich auch auf das ein oder andere Fake-Profil gestoßen. Viele dieser Fake-Profile verfolgten einen einzigen Zweck: Nämlich möglichst viele Personen zu Investitionen auf betrügerischen Investitions-Plattformen zu drängen. Wenn Tinder-Matches Investment-Tipps geben, steckt also meist ein Krypto-Lovescam dahinter. Die Schadenssummen bei den an uns gemeldeten Investitions-Betrugsmaschen reichten auch 2022 wieder bis weit in den sechsstelligen Bereich.

Smishing – Phishing über SMS – nimmt weiterhin zu!

Schon 2021 beschäftigte uns das Thema Smishing besonders stark. Dieser Trend setzte sich auch in diesem Jahr fort.

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Smishing ist eine besondere Form des Phishings und hat im vergangenen Jahr stark zugenommen. Beim Smishing werden keine E-Mails, sondern SMS verschickt. Das Prinzip dahinter bleibt das gleiche wie beim Phishing.

Die Nachrichten werden dabei immer ausgeklügelter, enthalten häufig kaum oder keine Fehler und Absendenamen passen zum Inhalt der Nachrichten. Smishing-Nachrichten im Namen von Netflix oder Disney+ führten beispielsweise dazu, dass Kriminelle Apple-Pay mit fremden Zahlungsinformationen nutzen konnten.

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