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online seit 31.12.2018

Jahresrückblick: Das hat uns 2018 beschäftigt!

Das Jahr 2018 war ein spannendes für die Watchlist Internet. Während manche Betrugsmaschen schon seit Jahren bestehen und nur geringfügig verändert werden, tauchen auch immer wieder neue Dinge auf, vor denen wir Sie in diesem Jahr warnen mussten. Hier ein Rückblick über die angeblichen Streaming-Plattformen, die Fake-Shops und Markenfälscher, neue Phishing-Methoden bis hin zu Erpressungsversuchen.

Passend zum Jahresende möchten wir die häufigsten Betrugsmaschen nochmals zusammenfassen und Ihnen mitteilen, wie Sie es vermeiden, selbst Opfer zu werden. Sollten Sie unsere Artikel regelmäßig lesen, sind Ihnen viele Dinge bereits bekannt, für viele von Ihnen ist aber sicher etwas Neues dabei.

Unseriöse Streaming-Plattformen

Unseriöse Streaming-Plattformen beschäftigten uns 2018 besonders häufig. Die Betroffenen suchen im Internet nach kostenlosen Filmangeboten und werden auf eine Plattform, die immer gleich aussieht aber unterschiedlichste Namen hat weitergeleitet. Dort soll man sich anmelden, um in gratis Filmgenuss zu kommen. Die versprochenen Filme kann man auch nach einer Anmeldung nicht sehen. Stattdessen werden Mails verschickt, in denen wegen eines angeblichen Premium-Abonnements 358,80 Euro oder 359,88 Euro verlangt werden. Auch von Anrufen wird uns immer wieder berichtet. Später folgen häufig erfundene Pfändungsandrohungen und gefälschte Anwaltsschreiben. Die Kriminellen versuchen damit, ihre Opfer einzuschüchtern und zu einer unbegründeten Zahlung zu bewegen.

Seien Sie also vorsichtig beim Bekanntgeben Ihrer Daten im Internet und insbesondere auf Ihnen unbekannten Streaming-Plattformen, die für kostenlose Filme eine Registrierung verlangen.

Hier finden Sie unsere Liste unseriöser Streaming-Plattformen.

Sollten Sie Opfer des Betrugs werden, bezahlen Sie das Geld auf keinen Fall, denn es besteht kein Grund zur Sorge. Es ist nie ein gültiger Vertrag zustande gekommen und die drohenden Mails sind allesamt frei erfunden.

Fake-Shops und Markenfälscher-Shops

Seit Jahren sind unseriöse Online-Shops ein Problem und auch im Jahr 2018 war dies nicht anders. Zu unterscheiden sind dabei Markenfälscher-Shops, die gefälschte oder stark minderwertige Ware meist aus Asien anbieten und Fake-Shops, die nur die Bezahlung per Vorkasse erlauben, die Ware aber niemals liefern.

Markenfälscher-Shops können Sie meist einfacher als unseriös erkennen. So hat meist die URL nichts mit dem verkauften Produkt zu tun, die Preise sind weit unter dem Marktwert angesiedelt und stark vergünstigt und eine Kontaktaufnahme ist fast unmöglich, da oft weder Impressum noch Kontaktinformationen vorhanden sind. Eine Bezahlung ist meist nur per Kreditkarte möglich und abgebucht wird aus dem Ausland. Die verschickten Waren sind meist minderwertig und haben wenig mit dem bestellten Produkt gemein.

Fake-Shops werden hingegen immer schwieriger zu erkennen weshalb Sie hier genauer prüfen müssen, ob eine Bestellung empfehlenswert ist oder nicht. Überprüfen können Sie beispielsweise die Impressumsangaben durch eine kurze Recherche über Ihre Suchmaschine. Sollten Sie hier Unregelmäßigkeiten feststellen, bestellen Sie lieber an anderer Stelle. Worauf Sie besonders achten sollten, sind die Zahlungsmethoden, die Ihnen zur Auswahl stehen. Ist eine Bezahlung ausschließlich per Vorkasse möglich, ist dies nicht vertrauenserweckend – insbesondere dann, wenn auf der Website auch mit anderen Zahlungsmethoden geworben wird.

Seien Sie also vorsichtig beim Einkauf im Internet und lassen Sie sich nicht von Schnäppchenpreisen zu unüberlegten Käufen hinreißen. Achten Sie auch auf vertrauenswürdige Gütezeichen, die Sie durch Klick auf das jeweilige Siegel überprüfen können.

Hier finden Sie außerdem unsere Liste betrügerischer Online-Shops.

Phishing-Nachrichten

Auch 2018 sind wieder Millionen von Phishing-Mails in den E-Mail-Postfächern der Internetnutzer/innen gelandet. Während viele Nachrichten schnell als gefälscht zu erkennen sind, verblüffen andere Phishing-Versuche auch uns mit ihrer Detailgetreue. Insbesondere im Namen von Banken und Zahlungsdienstleistern verschicken Kriminelle Phishing-Mails, mit denen Sie die Login-Daten der Empfänger/innen erhalten wollen, um damit Geldbeträge zu stehlen oder andere Verbrechen unter fremder Identität begehen zu können.

So haben unsere Leser/innen uns im Jahr 2018 zahlreiche Phishing-Mails zu PayPal, der Raiffeisenbank, der Bank Austria, Bawag, Amazon Pay und vielen anderen zukommen lassen.

Sollten Sie in Ihrem Posteingang Nachrichten finden, in denen Sie zu einer Aktualisierung Ihrer Login-Daten, einer Bestätigung Ihrer Identität oder der Eingabe persönlicher Daten aufgefordert werden, tun Sie dies nicht. Seriöse Anbieter versenden derartige Nachrichten nicht per Mail. Überprüfen Sie den Absender der Nachricht genau. Meist können Sie hier bereits erkennen, dass die E-Mail-Adresse, von der die Nachricht versandt wurde nicht zum Unternehmen passt. Auch Verlinkungen, die in den Nachrichten zu finden sind, führen auf fremde Seiten, die den echten Seiten nur ähnlichsehen. Achten Sie also auch auf die URLs der Websites, auf welchen Sie Ihre Daten eingeben sollen.

Erpressungsversuche mit Masturbationsvideos

Neu aufgetaucht sind im Jahr 2018 Erpressungsversuche mit angeblichen Masturbationsvideos, die über eine Webcam aufgenommen worden sein sollen. Die kriminellen Absender/innen behaupten in den Nachrichten, dass die Computer der Nachrichtenempfänger/innen gehackt worden seien und sie nun im Besitz von Aufnahmen wären, die die Opfer beim Masturbieren zeigen. Um zu verhindern, dass das Bildmaterial verbreitet wird, sollen unterschiedliche Bitcoin-Beträge in eine angegebene Wallet übertragen werden.

Sollten auch Sie eine derartige Nachricht bekommen haben, so haben Sie nichts zu befürchten, denn der Inhalt der Nachrichten ist frei erfunden und die Aufnahmen existieren nicht. Sie sollten der Aufforderung Bitcoin zu überweisen also nicht nachkommen und können die Nachrichten ignorieren.

Kleinanzeigenbetrug

Auf Kleinanzeigenportalen wie Willhaben, Geizhals oder Ebay tummeln sich neben vielen vertrauenswürdigen Privatverkäufer/innen und Unternehmen auch immer wieder Kriminelle. Dabei sollten Sie nicht nur beim Einkauf, sondern auch beim Verkauf achtsam sein, um nicht Opfer von Betrügereien zu werden. Insbesondere Personen, die höherpreisige Waren verkaufen wollten, sind 2018 an uns herangetreten, denn Kriminelle spielten ihnen vor, die angebotene Ware kaufen zu wollen. Da sie angaben im Ausland zu sein, wollten Sie die Ware per Speditionsversand verschicken lassen und verschickten gefälschte Zahlungsbestätigungen an die Verkäufer/innen mit überhöhten Beträgen. Die Verkäufer/innen wurden darin aufgefordert, das Geld für die Spedition per Western Union an eine Privatperson im Ausland – angeblich die Spedition – zu überweisen. Anschließend würde der Kaufpreis umgehend auf dem Konto der Verkäufer/innen eingehen.

Sollten auch Sie eine derartige Anfrage erhalten, ignorieren Sie einfach alle weiteren Anfragen und suchen Sie nach anderer Kundschaft.

Beratung & Hilfe

Für konkrete Beratungsanfragen wenden Sie sich bitte an die entsprechenden Stellen, die wir auf der Seite Beratung & Hilfe für Sie aufgelistet haben.

(Die Watchlist Internet bedankt sich bei allen Lesern und Leserinnen für die zahlreichen Meldungen im Jahr 2018!)

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