Direkt zum Inhalt
online seit 14.06.2018

Internet-Bekanntschaft erpresst mit Masturbations-Video

Kriminelle fordern Nutzer zu einem erotischen Videochat auf und wollen, dass ihr Gegenüber masturbiert. Sie drohen damit, diese Videoaufnahme zu veröffentlichen, wenn sie keinen hohe Geldüberweisung erhalten. Opfer dürfen die geforderte Summe nicht bezahlen. Am besten ist es, die Videoaufnahmen direkt an die Websiten-Betreiber zu melden. Das führt ohne Zahlung zu einer Löschung.

Nutzer können auf Dating-Plattformen, Sozialen Netzwerken oder Websites eine Internet-Bekanntschaft machen. Sie präsentiert sich mit hübschen Fotos und ist von Anfang an sehr kontakfreudig. Nach kurzer Zeit beginnt die Internet-Bekanntschaft Komplimente zu machen und fordert ihr Gegenüber dazu auf, dass sie den Flirt über Skype, WhatsApp oder andere Messenger-Dienste fortsetzen.

Aufforderung zur Masturbation

Sobald der Wechsel auf eine neue Kommunikationsplattform erfolgt, zeigt sich die Dame nackt und fordert von ihrem Gegenüber, dass er sich ebenfalls entkleidet. In Wahrheit handelt es sich bei den Aufnahmen der Dame um Video-Aufzeichnungen aus einschlägigen Filmen, die so nicht echt sind. Ist der Gesprächspartner nackt, fordert die weibliche Bekanntschaft, dass er an sich selbst Hand anlegt und zu masturbieren beginnt.

Erpressung mit indiskreten Videoaufnahmen

Sobald es Videoaufnahmen der Masturbation gibt, zeigt die weibliche Bekanntschaft ihre wahre Absicht und informiert das Opfer, dass es die Videoaufzeichnungen auf eine Videoplattform hochgeladen, aber noch nicht veröffentlicht habe. Hinzu kommt als Videobeschreibung die Behauptung, dass das Opfer pädophil sei und sich vor einem Kind befriedigt habe:

Die Kriminellen fordern eine hohe Geldüberweisung, andernfalls drohen sie dem Opfer damit, die Aufnahmen zu veröffentlichen:

Du bist also auf dem besten Weg, die Übertragung zu machen, oder du willst, dass ich das Video jetzt veröffentliche? Du hast also nur 15 Minuten Zeit, um den Transfer zu machen oder ich schwöre, ich werde dein Leben ruinieren, wenn du dein Geld behalten willst

Die Kriminellen zeigen dem Opfer, dass sie über seine Kontaktdaten verfügen und fordern deshalb vehement eine Geldüberweisung:

Hör mir gut zu, ich weiß, dass du ein guter Mensch bist und du hast es mir in deinen Worten bewiesen, und du weißt sehr gut, wenn ich das Video sofort der Polizei übermittle, wird dein Leben zur Hölle werden, weil diese Handlung ist gesetzlich verboten und zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt, aber ich habe gemerkt, dass du Kinder hast und es wird mir wirklich weh tun, diese Kinder ohne Vater zu verlassen, während ich dir eine Lösung geben kann die Spitze dieses Falles und setze es zwischen dir und mir, ich muss nicht mit dir verhandeln, aber ich mache es aus Mitleid, weil ich dein Leben nicht wegen des Geldes ruinieren will, Also hör mir gut zu, du hast ein sehr großes Problem, das dir die Freiheit kostet 5 Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 85000 $, aber gleichzeitig hast du die Chance, dein Leben zu retten und mit dieser Geschichte abzuschließen, indem du die Summe zahlst 500 € oder 400 € jetzt gerade, damit Sie in Frieden leben und Ihr Leben retten können Würde, dann wirst du diese Chance widerlegen, oder du wirst akzeptieren, dein Leben zu retten?

Ok, keine Sorge, wenn du mein Video hast, kannst du es veröffentlichen, aber weiß, dass ich alle deine Informationen habe, auch die Adresse deiner Arbeit, wenn du dein Leben behältst. Tu alles, was ich von dir verlangte oder du willst Sende jetzt dein Video an alle

Was sollen Opfer tun?

Opfer sollen den Kontakt mit den Verbrecher/innen abbrechen, sie blockieren und ihre Profile melden. Von einer Zahlung an die Täter/innen ist dringend abzuraten, denn andernfalls besteht die Gefahr, dass diese weitere Geldforderungen stellen. Kommt es zu einer Veröffentlichung des Videos, ist das kein Grund zur Sorgen, denn eine Meldung an die Websites führt in aller Regel bereits dazu, dass dieses unverzüglich entfernt wird:

Tipp: Wie Sie unangemessene Inhalte auf YouTube melden können, lesen Sie hier nach.

Tipp: Wie Sie einen Missbrauch und Verstöße auf Vimeo.com melden können, lesen Sie hier nach.

In der Praxis kommt es vor, dass Masturbations-Videos auf pornographischen Streaming-Plattformen veröffentlicht werden. In aller Regel führt eine Meldung an diese ebenfalls zu einer Entfernung der Videos. Wie Sie auf den pornographischen Streaming-Plattformen erpresserische Inhalte melden können, entnehmen Sie am besten ihren Häufig gestellten Fragen. Gelingt es Ihnen nicht, die Videos selbstständig zu entfernen, wenden Sie sich an den Internet Ombudsmann. Er kann Ihnen dabei behilflich sein. Zu guter Letzt ist es wichtig, dass Sie Strafanzeige bei der Polizei erstatten und mit Ihr das weitere Vorgehen besprechen.

Tipp: Damit Sie in Zukunft nicht von unerwünschten Videoaufnahmen überrascht werden, richten Sie einen Google-Alert ein. Er führt dazu, dass Sie Benachrichtigungen darüber erhalten, wenn es Inhalte mit Ihrem Namen im Internet gibt. Wie Sie einen Google-Altert einrichten können, lesen Sie hier (PDF, 2,9 MB).

Die Watchlist Internet empfiehlt:

Seien Sie vorsichtig, wenn eine Internet-Bekanntschaft sie nach kurzer Zeit dazu auffordert, einen erotischen Video-Chat zu beginnen. Er führt dazu, dass Sie das Opfer einer Erpressung werden!

(Die Watchlist Internet bedankt sich bei einem Leser für die Meldung des Fallbeispiels.)

Link kopiert