Wenn Fußballliebe teuer wird: Fake-Shops im Namen von Manchester United, Real Madrid oder FC Barcelona
Betrüger:innen imitieren immer wieder die Onlinestores der Top-Clubs und locken mit niedrigsten Preisen. Die Fans freuen sich über ein vermeintliches Super-Sonderangebot. Die Ware erhalten Sie aber nie, das Geld ist weg.

Zwar steht aktuell kein Fußball-Großereignis vor der Tür, eingefleischten Fans ist das aber egal. Für sie dreht sich alles um ihren Lieblingsclub. Kriminelle versuchen diese Begeisterung zu nutzen und ihre Opfer in Fakeshops zu locken. Sie bauen offizielle Stores großer Fußballvereine nach und erwecken so den Anschein eines legitimen Angebots. Ein aktuell häufig gemeldetes Beispiel ist Manchester United. Der Club von Eric Cantona, David Beckham oder Wayne Rooney erfreut sich trotz anhaltender sportlicher Talfahrt nämlich weiterhin weltweiter Beliebtheit.
Allerdings kosten authentische Jerseys aus dem offiziellen United-Store mittlerweile weit über 100 Euro. Für den ein oder anderen Fan eindeutig zu viel. In den Fakeshops sind die vermeintlich gleichen Artikel für einen Bruchteil zu haben. In voller Überzeugung ein Schnäppchen gemacht zu haben, tappen die Opfer in die Falle.
Manchester United ist nicht der einzige Club, dessen Beliebtheit die Betrüger:innen nützen. Bei uns gehen immer wieder Hinweise zu gefälschten Stores anderer Vereine ein. Auch Real Madrid oder der FC Barcelona sind häufig verwendete Köder.
So läuft der Betrug ab
Der Ablauf selbst ist nicht besonders ausgeklügelt oder sonst auf irgendeine Art ungewöhnlich. Bis es zum Bezahlvorgang kommt, schöpft man keinen Verdacht, sondern freut sich über die niedrigen Preise. Wer aber bezahlen möchte, entdeckt das erste klare Warnsignal:
Die Zahlung ist ausschließlich über Kreditkarte möglich. Andere Optionen gibt es nicht. Funktioniert am Ende nur ein Zahlungsmittel ist das einer der deutlichsten Hinweise darauf, dass man es mit einem Fakeshop zu tun hat.
Schließt man den Kauf trotzdem ab, wird die Zusendung eines Bestätigungsmails versprochen. Das Opfer soll den Eindruck bekommen, dass alles mit rechten Dingen zugeht und alle wichtigen Informationen zur Bestellung bzw. für eine mögliche Reklamation erhält.
Das versprochene Bestätigungsmail kommt allerdings nicht. Stattdessen wird die Kreditkarte sofort belastet.
So erkennen Sie den Fakeshop
Die Kriminellen hinter den gefälschte Onlinestores geben sich große Mühe, die Originale detailgetreu nachzubauen. Sie verwenden das gleiche Shopdesign, die gleichen Artikelfotos und die gleichen Club-Grafiken. Wer weiß, worauf er oder sie zu achten hat, kann die illegalen Kopien aber sehr einfach erkennen, ohne dafür das Impressum oder die Kontaktinformationen durchforsten zu müssen.
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Web-Adresse: Die Adresse des Fakeshops unterscheidet sich meist klar von jener des offiziellen Fanstores. Sie klingt zwar ähnlich, weist aber deutliche Unterschiede zum Original auf. Sind Sie sich unsicher, vergleichen Sie die Adresse der offiziellen Club-Website mit jener des Schnäppchen-Stores. Die offizielle Club-Website lässt sich beispielsweise recht gut über den Wikipedia-Eintrag zum Club rausfinden.
Original: store.manutd.com
Fälschung: united-mall.shop
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Preise: Die Preise in Fakeshops liegen in der Regel weit unter jenen der offiziellen Angebote. Auf diese Weise sollen die Opfer zum Impulskauf animiert werden.
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Popups: Auf der nachgebauten Website erscheinen immer wieder Popups mit der Information, dass andere Besucher:innen gerade etwas gekauft hätten. So soll vorhandenes Misstrauen abgebaut und der Anschein eines gut besuchten Onlinestores erweckt werden. Der offizielle Shop hat derart (vermeintlich) verkaufsfördernde Praktiken nicht nötig.
Sie sind Opfer eines Betrugs geworden? Das können Sie tun!
Im konkreten Fall der gefakten Fußball-Onlineshops haben wir bisher nur die Möglichkeit zur Kreditkartenzahlung entdeckt. Sollten Sie Ihre Karte benutzt haben, um in einem derartigen Store einzukaufen, gehen Sie bitte folgendermaßen vor:
Erklären Sie dem Kreditkartenunternehmen die Situation. Sollte die Karte bereits belastet worden sein, bitten Sie um eine Rückerstattung.
In vielen Fällen ist es auch ratsam, die Karte sperren zu lassen. Die Betrüger:innen könnten versuchen, sie nochmals zu belasten.
Andere Fakeshops nutzen andere Bezahlmöglichkeiten. Haben Sie in einem derartigen Store eingekauft? Dann finden Sie in folgendem Artikel alle wichtigen Informationen, was Sie tun können.