Kriminelle locken mit Fake-Gewinnspielen im Namen großer Unternehmen
Wer aktuell auf Social Media oder per E-Mail ein verlockendes Gewinnspiel entdeckt, sollte besonders vorsichtig sein. In letzter Zeit häufen sich Berichte über betrügerische Gewinnspiele im Namen großer Unternehmen. Hinter diesen Angeboten stecken Kriminelle, die lediglich darauf abzielen, Kontodaten zu stehlen. Wir zeigen wie der Betrug abläuft und wie man sich schützen kann.
Gewinnspiele sind ein beliebtes Mittel von Unternehmen, um neue Kund:innen zu gewinnen und Aufmerksamkeit zu erzeugen. Leider nutzen auch Kriminelle diese Strategie, um Menschen in die Falle zu locken. Vor allem im Internet verbreiten sich immer mehr gefälschte Gewinnspiele, bei denen ein toller Gewinn in Aussicht gestellt wird. Um diesen zu erhalten, muss man angeblich nur eine kleine Gebühr, wie zum Beispiel die Versandkosten, übernehmen. Das Gewinnspiel ist jedoch nur ein Trick, um an die Kreditkartendaten zu gelangen. Denn anstelle eines tatsächlichen Gewinns werden den Teilnehmenden hohe Beträge von ihrem Konto abgebucht.
Beispiel: Fake-Gewinnspiel im Namen der UNIQUA
Die E-Mail
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Kundennummer:
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Es kann eine Liefergebühr anfallen
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Die Website
Ein Klick auf den Link in der E-Mail führt Sie auf eine Webseite, die angeblich von dem Versicherungsdienstleister UNIQA stammt. Die Seite ist wie ein seriöses Gewinnspiel gestaltet und fordert Sie auf, acht einfache Fragen zu beantworten. Die Umfrage ist harmlos und leicht zu beantworten, was Vertrauen schaffen soll.
Der vermeintliche Gewinn
Am Ende der Umfrage erscheint eine Nachricht, die Ihnen mitteilt, dass Sie eine Oral-B Series 9 Zahnbürste im Wert von 298,99 € gewonnen haben. Um Ihren Gewinn einzulösen, sollen Sie auf einen Button klicken und ihre Lieferadresse eingeben und Versandkosten in Höhe von zwei Euro bezahlen.
Unter der Nachricht läuft ein Countdown, der den Eindruck erweckt, dass Sie den Gewinn verlieren, wenn Sie die Seite verlassen oder nicht schnell handeln. Zusätzlich erscheinen scheinbar echte Kommentare anderer Teilnehmer:innen, die begeistert von ihrem Gewinn berichten. Diese Kommentare sind jedoch gefälscht und sollen Sie in falscher Sicherheit wiegen. Die Kombination aus Zeitdruck und vermeintlichen Erfahrungsberichten dient dazu, Sie dazu zu bringen unüberlegt zu handeln.
Die Falle
Im nächsten Schritt werden Sie auf eine andere Webseite weitergeleitet, deren Name nichts mit der vorherigen Seite oder dem vermeintlichen Anbieter zu tun hat. Hier sollen Sie zunächst Ihre Kontaktdaten eingeben.
Nach dem Klick auf "Weiter" werden Sie aufgefordert, Ihre Kreditkartendaten anzugeben, um angeblich Versandkosten in Höhe von zwei Euro zu bezahlen. Doch Vorsicht: Sobald Sie Ihre Daten eingeben, eröffnen Sie den Kriminellen Zugriff auf Ihr Bankkonto. Doch hier liegt der Haken: Indem Sie Ihre Daten eingeben, stimmen Sie einem Abonnement zu, bei dem regelmäßig 45€ von Ihrem Konto abgebucht werden.
Bei Fake-Gewinnspielen besteht immer die Gefahr, dass hohe Beträge von Ihrem Konto abgebucht werden oder Sie unbemerkt in einer teuren Abofalle landen. Auch Ihre persönlichen Daten können für Identitätsdiebstahl oder andere betrügerische Aktivitäten missbraucht werden.
Betrügerische Gewinnspiele erkennen
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E-Mail-Adresse überprüfen: Seriöse Organisationen wie die UNIQUA nutzen immer ihre offizielle E-Mail-Adresse (z.B. @uniqa.at). Sieht die Adresse verdächtig oder unüblich aus, ignorieren Sie die E-Mail.
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Zeitdruck: Wenn in der E-Mail oder auf der Webseite eine schnelle Bestätigung des Gewinns gefordert wird, sollten Sie misstrauisch werden. Seriöse Gewinnspiele setzen Sie nicht unter Druck.
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Geld überweisen: Überweisen Sie niemals Geld, um einen Gewinn zu erhalten. Wenn Sie aufgefordert werden, Bankdaten anzugeben, insbesondere für Versandkosten oder Verwaltungsgebühren, handelt es sich um Betrug.
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Abo-Fallen-Check: In unserer Liste mit Abo-Fallen, warnen wir laufend vor aktuellen Betrugsangeboten, bei denen unbemerkt ein kostenpflichtiges Abonnement abgeschlossen wird.
In eine Abo-Falle geraten? Das können Sie jetzt tun!
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Recherchieren Sie zum abbuchenden Unternehmen:
Suchen Sie nach dem Firmennamen oder der Webseite des Unternehmens, um herauszufinden, wer hinter der betrügerischen Seite steckt. Oft lassen sich diese Informationen über die Kreditkartenabrechnung oder eine schnelle Internetrecherche finden. -
Kündigen Sie das Abo:
Kontaktieren Sie das Unternehmen schriftlich und kündigen Sie das Abo mit sofortiger Wirkung. Fordern Sie die umgehende Rückbuchung der bereits abgebuchten Beträge. Argumentieren Sie, dass der Abo-Vertrag unter falschen Voraussetzungen zustande gekommen ist und daher rechtswidrig ist. Achten Sie darauf, dass die Kündigung eindeutig ist. Zum Beispiel mit einer Formulierung wie der folgenden: „Ich kündige hiermit das betrügerische Abo mit sofortiger Wirkung und fordere eine Rückbuchung meines Geldes.“ -
Kontaktieren Sie Ihre Bank:
Wenden Sie sich außerdem an Ihr Kreditkarteninstitut und fordern Sie eine Rückerstattung der unrechtmäßig abgebuchten Beträge. Verweisen Sie auf § 67 des Zahlungsdienstleistungsgesetzes (2018), der festlegt, dass Beträge, die ohne Ihre Zustimmung abgebucht wurden, zurückerstattet werden müssen. -
Sperren Sie die Zahlung:
Möglicherweise müssen Sie Ihre Kreditkarte sperren lassen. Klären Sie dies mit Ihrem Kreditkarteninstitut und fragen Sie, ob es ausreichend ist, das Unternehmen für weitere Abbuchungen zu sperren.