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online seit 14.09.2021

Facebook: Cineplexx-Gewinnspiel für "James Bond"-Tickets ist Fake

Auf Facebook kursiert gerade ein Fake-Gewinnspiel der Seite „Cineplexx Österreich“. Dort werden angeblich 2 „VIP-Spionage-Tickets“ für den neuen James Bond Film verlost. Die Teilnahme funktioniert ganz einfach: Man muss lediglich den Beitrag kommentieren. In weiterer Folge erhalten TeilnehmerInnen dann über den Facebook-Messenger eine Gewinnbenachrichtigung und werden gebeten, auf einen Link zu klicken. Vorsicht: Die Facebook-Seite „Cineplexx Österreich“ ist Fake, Sie tappen in eine Abo-Falle!

Zahlreiche James Bond-Fans tappen momentan in eine Abo-Falle. Der Grund: Ein betrügerisches Facebook-Gewinnspiel einer Fake-Cineplexx-Seite. Diese Fake-Cineplexx-Seite verlost bereits vor dem Vorverkauf Kinotickets – wer teilnehmen möchte, muss nur den Beitrag kommentieren. Die GewinnerInnen werden per Privatnachricht via Messenger benachrichtigt. Die vermeintliche Gewinnbenachrichtigung führt aber in einen Abo-Falle, die Sie monatlich zwischen 30 und 90 Euro kostet!

Wie funktioniert diese Abo-Falle?

Wenn Sie den Fake-Beitrag kommentiert haben, haben Sie höchstwahrscheinlich eine Gewinnbenachrichtigung via Facebook-Messenger erhalten.

In der Nachricht steht, dass Sie die Kinotickets gewonnen haben. Um den Gewinn einzulösen, müssen Sie jedoch auf einen Link klicken. Dieser befindet sich am Ende der Nachricht (im oben angeführten Screenshot nicht sichtbar). Klicken Sie auf diesen Link, landen Sie auf einer gefälschten Cineplexx-Seite. Dort werden unter einem Vorwand persönliche Daten und Ihre Kreditkartendaten erfragt.

Wer Kreditkartendaten angibt, tappt in die Abo-Falle

Damit Sie die Kinotickets erhalten, müssen Sie einen kleinen Betrag per Kreditkarte bezahlen (ca. 1-3 Euro) – angeblich Versandgebühren oder Ähnliches. Im Kleingedruckten, kaum ersichtlich, schreiben die Kriminellen aber, dass Sie mit der Bezahlung dieses Betrags an einem Partnerprogramm teilnehmen und dann ein bestimmter Beitrag regelmäßig abgebucht wird. Dieses Vorgehen ist betrügerisch – es kommt kein gültiger Abo-Vertrag zu Stande! Dennoch müssen Sie das betrügerische Abo kündigen. Mit etwas Aufwand können Sie die Abbuchungen stoppen und Ihr Geld zurückholen.

Sie sind in die Abo-Falle getappt? – Das können Sie tun!

Dieser Abo-Vertrag ist nicht rechtskonform, da Sie nur uneindeutig und widersprüchlich über einen Vertragsabschluss aufgeklärt wurden. Auch wenn Sie Ihre Kreditkartendaten oder Ihre E-Mail-Adresse freiwillig angeführt haben, kommt kein rechtmäßiger Vertrag zu Stande, denn Sie wurden bewusst getäuscht. Mit etwas Zeit und Mühe erhalten Sie Ihr Geld aber wieder zurück. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Suchen Sie auf Ihrer Kreditkartenabrechnung oder der Website nach Kontaktmöglichkeiten.
  2. Kontaktieren Sie den unseriösen Abo-Anbieter und fordern Sie eine umgehende Kündigung sowie Rückerstattung der abgebuchten Beträge.
  3. Weisen Sie darauf hin, dass dieser Abo-Vertrag nicht rechtmäßig abgeschlossen wurde, da Sie nicht eindeutig über den Vertragsabschluss aufgeklärt wurden.
  4. Gehen die unseriösen Abo-Anbieter nicht auf Ihre Forderung ein, kontaktieren Sie Ihr Kreditkarteninstitut. Fordern Sie eine Rückerstattung der abgebuchten Beträge. Denn: Beträge, die Ihnen ohne Ihre Zustimmung abgebucht wurden (z.B. Beträge, auf die beim Kauf nicht ausreichend hingewiesen wurde oder die über den Wert Ihrer Bestellung hinausgehen), sind gemäß § 67 Zahlungsdienstleistungsgesetz 2018 von Ihrem Zahlungsdienstleister zurückzuerstatten.
  5. Versuchen Sie auch den Abo-Anbieter für weitere Abbuchungen von Ihrer Kreditkarte zu sperren, sofern dies möglich ist.
  6. Möglicherweise müssen Sie Ihre Kreditkarte sperren – klären Sie das am besten mit Ihrem Kreditkarteninstitut.

Tipp:

Haben Sie persönliche Daten angegeben? Dann ist auch eine Anzeige bei der Polizei ratsam. Denn Kriminelle können Ihre Daten theoretisch für Verbrechen in Ihrem Namen nutzen.

So entlarven Sie in Zukunft Fake-Gewinnspiele auf Facebook

Sehen Sie sich die Facebook-Seite, die das Gewinnspiel veröffentlichte, genau an. Es gibt einige Merkmale, um die Echtheit einer Seite zu überprüfen:

  • Blauer Haken: ein blauer Haken neben dem Seitennamen weist darauf hin, dass die Echtheit des Seitenbetreibers von Facebook überprüft wurde. Der blaue Haken wird erst nach Durchlaufen eines strengen Überprüfungsverfahrens vergeben.
  • Seitentransparenz: Auf jeder Facebook-Seite gibt es das Feld „Seitentransparenz“. Dort kann überprüft werden, wie lange es die Seite bereits gibt. Bei Seiten, die es erst seit kurzem gibt, sollten Sie vorsichtig sein.
  • Gefällt mir-Angaben: Überprüfen Sie die Gefällt mir-Angaben der Seite. Hat eine Facebook-Seite eines bekannten Unternehmens nur wenige Likes, kann das auf Fake hinweisen.

Tipp:

Melden Sie Fake-Seiten an Facebook! 

Beratung & Hilfe

Für konkrete Beratungsanfragen wenden Sie sich bitte an die entsprechenden Stellen, die wir auf der Seite Beratung & Hilfe für Sie aufgelistet haben.

(Die Watchlist Internet bedankt sich bei ihren Leserinnen und Lesern für die zahlreichen Meldungen zum Fake-Cineplexx-Gewinnspiel auf Facebook.)

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