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online seit 18.07.2018

Erpressungsversuch mit Masturbations-Video

InternetnutzerInnen erhalten immer wieder Nachrichten von Kriminellen, die behaupten, über ein Masturbationsvideo der NachrichtenempfängerInnen zu verfügen. Sollte ein gewisser Betrag nicht binnen kurzer Zeit bezahlt werden, droht man damit, das Video zu veröffentlichen und an Familie und Freunde zu senden. Betroffene können die Drohung ignorieren, denn das Masturbationsvideo existiert nicht.

Betrüger verfassen Mails mit einschüchterndem Betreff, wie zum Beispiel „Ihr Leben kann zerstört werden“ oder „I've рut together a very interesting collection about you“ und versenden diese massenhaft. Hier ein Beispiel der betrügerischen Nachrichten:

Guten Tag *Name des Opfers*,

Du kennst mich nicht und du denkst, warum du diese E-Mail erhalten hast, oder?

Nun, ich habe tatsächlich eine Malware auf die Porno-Website gelegt und rate mal, was du getan hast, um diese Website zu besuchen, um Spaß zu haben (du weißt, was ich meine). Während Sie sich das Video anschauten, fungierte Ihr Webbrowser als RDP (Remote Desktop) und als Keylogger für den Zugriff auf Ihren Bildschirm und Ihre Webcam. Gleich danach sammelte meine Software alle Ihre Kontakte von Ihrem Messenger, Facebook-Konto und E-Mail-Konto.

Was genau habe ich getan?

Ich habe ein Split-Screen-Video gemacht. Der erste Teil hat das Video aufgenommen, das du gerade angesehen hast (du hast einen guten Geschmack, haha), und der nächste Teil hat deine Webcam aufgenommen (Yep! Du machst dreckige Sachen!).

Was sollte man tun?

Nun, ich glaube, 300? ist ein fairer Preis für unser kleines Geheimnis ;). Sie werden die Zahlung über Bitcoin an die unten stehende Adresse tätigen (wenn Sie dies nicht wissen, suchen Sie in Google nach "Wie kaufen Sie Bitcoin?").

BTC-Adresse: 16IzhV3ZbYxBVZBmL9oiGWvaQHANs17RxZ

(Groß und Kleinschreibung beachten, also kopieren und einfügen)

Wichtig:

Sie haben 24 Stunden Zeit, um die Zahlung zu tätigen. (Ich habe ein eindeutiges Pixel in dieser E-Mail-Nachricht und jetzt weiß ich, dass Sie diese E-Mail gelesen haben). Wenn ich die Zahlung nicht erhalte, sende ich dein Video an alle deine Kontakte, einschließlich Verwandte, Mitarbeiter und so weiter. Wenn ich bezahlt werde, lösche ich das Video sofort. Wenn Sie Beweise benötigen, antworten Sie mit "Ja!" Und ich werde Ihre Videoaufnahme an Ihre 5 Freunde senden. Dies ist ein nicht verhandelbares Angebot, also verschwende nicht unsere Zeit, indem du auf diese E-Mail antwortest.

 Hinweis: Es kursieren zahlreiche ähnliche Varianten dieser Nachricht.

Was steckt hinter der Nachricht?

Die Nachrichten werden von Kriminellen verschickt, um so Geld von Ihnen zu stehlen. Durch ein angebliches Masturbationsvideo, welches in Wahrheit gar nicht existiert, sollen Sie eingeschüchtert und so zu einer Zahlung bewegt werden. Nachdem die Betrüger über besagte Aufnahmen nicht verfügen, können Sie die E-Mails ignorieren und in Ihren Spam-Ordner verschieben. Das sollte dazu führen, dass gleichartige Nachrichten in Zukunft direkt in Ihrem Spam-Ordner landen.

Tipp: Nutzen Sie aktuelle Programme

In den betrügerischen Zusendungen ist die Rede von „Malware auf einer Pornoseite“, die genutzt wurde, um die Webcam zu aktivieren und so die Aufnahmen anzufertigen. Wenn Sie über veraltete Programme Verfügen, ist ein derartiges Vorgehen theoretisch tatsächlich möglich, falls bedrohliche Werbung auf den Websites nicht als solche erkannt wird. Um zu vermeiden, den eigenen PC so mit Schadsoftware zu infizieren, empfiehlt es sich, dass Sie Ihr Betriebssystem und Ihre Programme immer auf dem aktuellen Stand halten und Updates installieren. Das sorgt nämlich dafür, dass kaum Sicherheitslücken bestehen, die Kriminelle, ohne großen Aufwand, für ihre Betrugsmaschen nutzen können.

Die Watchlist Internet empfiehlt:

Ignorieren Sie E-Mails, die Sie wegen erfundener Masturbationsvideos zu einer Zahlung auffordern. Da das Video nicht existiert, haben Sie auch nichts zu befürchten.

(Die Watchlist Internet bedankt sich bei LeserInnen für die Meldung der Betrugsmasche.)

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