1.000 Follower per Knopfdruck? Diese Risiken gibt es beim Kauf von Abonnent:innen
In sozialen Netzwerken spielt die Anzahl der Follower eine große Rolle. Viele Firmen und Privatpersonen wollen deshalb schnell mehr Abonnent:innen erhalten, um besser gesehen zu werden. Weil der Aufbau einer echten Community lange dauert, bieten viele Webseiten den Kauf von Followern an. Doch solche Angebote sind oft unseriös und können dem Profil mehr schaden als nutzen.

Wer Follower kaufen möchte, findet im Internet zahlreiche Anbieter. Die Preise wirken oft verlockend, beispielsweise erhält man auf einigen Websites 500 Follower für 13 Euro. Viele Anbieter werben stark mit solchen Angeboten und versprechen zahlreiche Vorteile. Doch wer sich darauf einlässt, kann schnell auf Probleme stoßen:
1. Kein langfristiger Mehrwert
Wer Follower kauft, kann über Nacht zwar tausende neue Abonnent:innen erhalten, doch langfristig bringen diese keinen Mehrwert. Die meisten bestehen aus inaktiven oder gefälschten Profilen, sogenannten Bots. Diese interagieren nicht mit Beiträgen, hinterlassen weder Likes noch Kommentare und tragen somit nicht zur echten Reichweite oder Sichtbarkeit bei.
In einigen Fällen gibt es zwar Pakete, bei denen die gefälschten Follower angeblich interagieren. Das kann jedoch nach hinten losgehen: Oft stammen diese Profile aus anderen Ländern und sprechen eine andere Sprache. Das fällt schnell auf und macht das Profil unglaubwürdig.
2. Strafen durch die Plattformen
Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube erkennen solche unnatürlichen Aktivitäten mittlerweile sehr zuverlässig. Sie analysieren regelmäßig Nutzerverhalten und sortieren verdächtige oder inaktive Profile aus. Wer Follower gekauft hat, merkt häufig, dass viele davon rasch wieder verschwinden. Da der Kauf gegen die Richtlinien der meisten Plattformen verstößt, droht im schlimmsten Fall die Löschung des gesamten Profils.
Für Unternehmen kann der Kauf von Followern rechtlich heikel sein. Wenn dadurch ein falscher Eindruck von Beliebtheit oder Erfolg entsteht, könnte das unter Umständen als irreführende Werbung gewertet werden. In solchen Fällen könnte das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb greifen.
3. Unseriöse Anbieter
Nicht jeder Anbieter hält, was er verspricht. Viele Webseiten sind zwar stark beworben und wirken auf den ersten Blick professionell, doch oft fehlen ein Impressum oder klare Angaben zum Unternehmen dahinter. Nutzer:innen berichten immer wieder, dass bezahlte Leistungen nicht erbracht wurden oder Profile mit Spam überschwemmt wurden. Rückerstattungen sind in solchen Fällen meist kaum möglich.
Beispiele für unseriöse Anbieter:
- followergram.de
- www.likes-kopen.nl/de
- boostfollower.at

Was tun, wenn Sie bereits Follower gekauft haben?
Falls Sie bereits Follower gekauft haben, sollten Sie nun besonders vorsichtig sein. Wichtig ist vor allem, keine weiteren Käufe zu tätigen. Beobachten Sie Ihr Profil aufmerksam: Verschwinden die neuen Abonnent:innen schnell wieder oder häufen sich Spam-Nachrichten, kann das ein Hinweis auf Fake-Profile sein. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, verdächtige Konten manuell zu entfernen.