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online seit 08.01.2019

Bitcoin-Erpressung mit Masturbationsvideo

Internet-User/innen finden E-Mails mit dem Betreff „Hohe Gefahr. Konto wurde angegriffen.“ in ihrem Posteingang. Die Versandadresse entspricht fälschlicherweise der Empfangsadresse. Eine angebliche Hacker/in droht damit, ein Selbstbefriedigungs-Video der Empfänger/in zu veröffentlichen. Der geforderte Bitcoin-Betrag darf nicht bezahlt werden, denn das Video existiert nicht.

Kriminelle versenden massenhaft E-Mails mit dem Betreff „Hohe Gefahr. Konto wurde angegriffen.“ Die Empfänger/innen stellen fest, dass die Nachricht augenscheinlich von ihrer eigenen E-Mail-Adresse versandt wurde. Die Absender/innen behaupten in der Mail passend dazu, dass sie das System der Betroffenen gehackt haben. Der Hack durch einen eingeschleusten Trojaner habe erlaubt, ein Video anzufertigen, in dem die Betroffenen angeblich beim Masturbieren zu sehen sind. Damit das Video nicht veröffentlicht wird, sollen die Opfer einen Bitcoin-Betrag, hier 371 Euro, an eine Bitcoin-Adresse überweisen:

Absender: mitzi.musterfrau@mail1.xyz

Betreff: Hohe Gefahr. Konto wurde angegriffen.

An: mitzi.musterfrau@mail1.xyz

Hallo!

Wie Sie vielleicht bemerkt haben, habe ich Ihnen eine E-Mail von Ihrem Konto aus gesendet.

Dies bedeutet, dass ich vollen Zugriff auf Ihr Konto habe.

Ich habe dich jetzt seit ein paar Monaten beobachtet.

Tatsache ist, dass Sie über eine von Ihnen besuchte Website für Erwachsene mit Malware infiziert wurden.

Wenn Sie damit nicht vertraut sind, erkläre ich es Ihnen.

Der Trojaner-Virus ermöglicht mir den vollständigen Zugriff und die Kontrolle über einen Computer oder ein anderes Gerät.

Das heißt, ich kann alles auf Ihrem Bildschirm sehen, Kamera und Mikrofon einschalten, aber Sie wissen nichts davon.

Ich habe auch Zugriff auf alle Ihre Kontakte und Ihre Korrespondenz.

Warum hat Ihr Antivirus keine Malware entdeckt?

Antwort: Meine Malware verwendet den Treiber.

Ich aktualisiere alle vier Stunden die Signaturen, damit Ihr Antivirus nicht verwendet wird.

Ich habe ein Video gemacht, das zeigt, wie du befriedigst dich... in der linken Hälfte des Bildschirms zufriedenstellen,

und in der rechten Hälfte sehen Sie das Video, das Sie angesehen haben.

Mit einem Mausklick kann ich dieses Video an alle Ihre E-Mails und Kontakte in sozialen Netzwerken senden.

Ich kann auch Zugriff auf alle Ihre E-Mail-Korrespondenz und Messenger, die Sie verwenden, posten.

Wenn Sie dies verhindern möchten, übertragen Sie den Betrag von 371€ an meine Bitcoin-Adresse

(wenn Sie nicht wissen, wie Sie dies tun sollen, schreiben Sie an Google: "Buy Bitcoin").

Meine Bitcoin-Adresse (BTC Wallet) lautet: 1G1qFoadiDxa7zTvppSMJhJi63tNUL3cy7

Nach Zahlungseingang lösche ich das Video und Sie werden mich nie wieder hören.

Ich gebe dir 48 Stunden, um zu bezahlen.

Ich erhalte eine Benachrichtigung, dass Sie diesen Brief gelesen haben, und der Timer funktioniert, wenn Sie diesen Brief sehen.

Eine Beschwerde irgendwo einzureichen ist nicht sinnvoll, da diese E-Mail nicht wie meine Bitcoin-Adresse verfolgt werden kann.

Ich mache keine Fehler.

Wenn ich es herausfinde, dass Sie diese Nachricht mit einer anderen Person geteilt haben, wird das Video sofort verteilt.

Schöne Grüße!

 Ähnliche Schreiben werden immer wieder verbreitet. Einen Artikel mit unterschiedlichen Varianten der Betrugsmasche finden Sie hier.

Wurde die Mail von Ihrem Konto verschickt?

Die angebliche Hacker/in gibt in der Mail an, dass die Nachricht von Ihrem Konto aus verschickt wurde und als Sendeadresse ist tatsächlich Ihre E-Mail-Adresse angegeben. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern, denn es ist ohne großen Aufwand möglich, die eigentliche Sendeadresse zu verschleiern beziehungsweise frei zu wählen.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die E-Mail tatsächlich von Ihrem Konto aus versandt wurde, überprüfen Sie Ihren Ordner gesendeter Nachrichten! Die Betrugs-Mail wird hier nicht zu finden sein. So stellen Sie also fest, dass die Nachricht gar nicht von Ihrem Konto aus verschickt worden sein kann.

Was hat es mit der Nachricht auf sich?

Sollten Sie diese oder ähnliche Nachrichten erhalten haben, müssen Sie keinerlei Reaktion zeigen, der Inhalt ist nämlich frei erfunden. Die Kriminellen geben, um Sie einzuschüchtern, an, dass sie Zugriff auf Ihr System, Ihre Mail-Adresse und Ihre Webcam haben und dadurch in Besitz eines intimen Videos sind. Diese Behauptung ist frei erfunden. Den angeblichen Trojaner gibt es ebenso nicht. Führen Sie eine Überprüfung mit Ihrem Virenscanner durch, falls Sie sich unsicher sind.

Dass das Schreiben keine Bedrohung darstellt, können Sie auch an folgenden Punkten erkennen:

  • Die E-Mail ist unpersönlich verfasst. Sie werden nie beim Namen genannt und alle Formulierungen sind sehr allgemein gehalten. Dies ist ein Hinweis darauf, dass das Schreiben standardisiert ist und die Aussendung massenhaft erfolgt.
  • Der Inhalt der Erpressungs-Mail ist frei erfunden. Durch einen Virenscan und die Überprüfung der von Ihnen verschickten E-Mails stellen Sie fest, dass kein Trojaner auf Ihrem System läuft und die Nachricht nicht von Ihrer Adresse versandt wurde.
  • Das intime Videomaterial existiert nicht. Es kann also auch nichts veröffentlicht werden. Wären die Betrüger/innen tatsächlich im Besitz von Bildmaterial, ist anzunehmen, dass Sie Ihnen dieses schicken würden, um Sie zu einer Zahlung zu bewegen.

Beratung & Hilfe

Für konkrete Beratungsanfragen wenden Sie sich bitte an die entsprechenden Stellen, die wir auf der Seite Beratung & Hilfe für Sie aufgelistet haben.

(Die Watchlist Internet bedankt sich bei zahlreichen Leser/innen für die Meldung der betrügerischen Erpressungs-Nachricht.)

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