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online seit 29.01.2019

Kleinanzeigen-Betrug boomt

Vorsicht beim Verkauf auf Kleinanzeigenplattformen wie eBay, marketplace, quoka, willhaben oder shpock. Aktuell häufen sich Anfragen vermeintlicher Käufer/innen, die das Geld einer Bank, die als Zwischenvermittler fungieren soll, überweisen. In gefälschten Zahlungsbestätigungen informieren Sie die Kriminellen im Namen der Bank, dass Sie zu viel überwiesenes Geld an ein erfundenes Speditionsunternehmen übermitteln oder die Ware versenden sollen. Es handelt sich um eine Betrugsmasche!

Ungenutzte Dinge auf amazon, geizhals, shpock und Co. zu verkaufen, ist praktisch, allerdings nicht immer unproblematisch. Ihr alter Laptop lockt oftmals auch Betrüger/innen an, die Ihnen weismachen wollen, sie hätten das Geld inkl. Speditionskosten bereits überwiesen. Der Geldbetrag geht angeblich erst auf Ihrem Konto ein, wenn Sie die Speditionsgebühr aus eigener Tasche an ein erfundenes Versandunternehmen übermittelt oder die Ware verschickt haben. Gehen Sie der Aufforderung nicht nach, auch wenn sich in Ihrem Posteingang Drohungen seitens des „Zahlungsvermittlers“ häufen. Ignorieren Sie diese und transferieren Sie weder Ware, noch Geld.

Vorsicht bei Interessent/innen aus dem Ausland

Hat sich auch auf Ihr Inserat eine Interessentin namens Anna Foldy  - die gerade nicht im Lande ist - gemeldet? Sie scheint unkompliziert zu sein. Sie ist mit all Ihren Verkaufsbedingungen einverstanden und fordert Ihre Kontodaten, um Ihnen unverzüglich das Geld überweisen zu können. Oftmals hängt Anna Foldy sogar eine Ausweiskopie an, um Ihr Vertrauen zu gewinnen. Kann das Verkaufsobjekt nicht auf herkömmlichen Weg versendet werden, beauftragt Anna Foldy ein Speditionsunternehmen. Lassen Sie sich auf den Verkauf ein, wird es mit der Interessentin ungemütlich, denn Sie verlieren Geld oder Ware.

Achtung: Die Namen, die die vermeintlichen Interessent/innen Ihnen nennen sind meist frei erfunden. Bei den Personen, die auf den Ausweisdokumenten zu sehen sind, ist zwar klar, dass diese tatsächlich existieren, allerdings wurden sie Opfer eines Datendiebstahls und sind nicht die Betrüger/innen mit denen Sie in Kontakt stehen. Sie wissen vermutlich nicht, dass Kriminelle ihren Namen und Ausweis für Betrügereien nutzen!

Wie funktioniert die Betrugsmasche?

  • Ein/e Interessent/in, die momentan im Ausland ist, möchte Ihr Produkt kaufen und bittet Sie um Ihre Kontodaten. Handelt es sich um kleine Güter, regeln Sie den Versand. Handelt es sich um sperrige Güter, beauftragt der oder die Käufer/in ein Speditionsunternehmen.
  • Sie stimmen dem Verkauf zu und übermitteln Ihre Kontodaten.
  • Sie erhalten eine gefälschte Zahlungsbestätigung von einer unbekannten Bank. Ihnen wurde mehr Geld als vereinbart überwiesen. Das liegt daran, dass der Mehrbetrag für das Speditionsunternehmen ist, den Sie überweisen sollten.
  • Die Bank, oft auch das erfundene Speditionsunternehmen, möchte mit Ihnen – wenn es sich um sperrige Güter handelt – einen Abholtermin vereinbaren. Handelt es sich um kleine Güter, erwartet man von Ihnen eine Versandbestätigung. Banken, deren Logos von Betrüger/innen missbraucht werden, sind unter anderem UBS-Bank, Smile Bank, royalbankonlinetransfer oder EMS.
  • Der Betrag ist in der Realität nie auf Ihrem Konto eingegangen.
  • In einem E-Mail der vermeintlichen Bank wird Ihnen erklärt, das Geld sei bei der Bank eingegangen und wird erst auf Ihr Konto weitergeleitet, wenn Sie eine Versandbestätigung übermitteln oder den überschüssigen Betrag – der für die Spedition gedacht ist – überweisen.
  • Überweisen Sie das Geld für die angebliche Abholung der Ware, verlieren Sie dieses. Versenden Sie die Ware auf Ihre Kosten, sind Sie diese für immer los.

E-Mails von Smile Bank, EMS oder PayPal?

Betrüger/innen verwenden teils frei erfundene Banken, die Ihnen einreden, dass das Geld des/der Käufer/in eingegangen und für Sie reserviert sei. Häufig werden Logos von bekannten bzw. real existierenden Unternehmen wie PayPal für derartige Betrugsmaschen missbraucht. Ihnen werden sogar rechtliche Schritte angedroht, wenn Sie nicht überweisen oder die Versand-/ Zahlungsbestätigung vorweisen! Die Betrüger/innen erwähnen sogar Interpol und das FBI. Lassen Sie sich davon nicht einschüchtern, es gibt keine Rechtsgrundlage für diese aus der Luft gegriffenen Drohungen. Diese E-Mails stammen nicht von den genannten Zahlungsdienstleistern, Sie kommunizieren mit Betrüger/innen. E-Mails dieser Art lesen sich beispielsweise folgendermaßen:

Plattforminterne Kommunikationsmöglichkeiten nützen

Auf den meisten Kleinanzeigenportalen ist es möglich, direkt über die Plattform zu kommunizieren und Käufe abzuwickeln. Diese Chat- und Nachrichtenfunktionen bieten oft auch Schutzmechanismen an, die vor derartigen Betrugsmaschen schützen. Dies ist auch der Grund, weshalb Betrüger/innen Sie häufig im Rahmen der ersten Nachrichten dazu auffordern, die weitere Kommunikation über externe Wege wie E-Mails oder Whatsapp abzuwickeln.

Beratung & Hilfe

Für konkrete Beratungsanfragen wenden Sie sich bitte an die entsprechenden Stellen, die wir auf der Seite Beratung & Hilfe für Sie aufgelistet haben.

(Die Watchlist Internet bedankt sich bei zahlreichen Leser/innen für die Meldung dieser Betrugsmasche.)

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